Günther Pertoll, Leiter Landesweingut Laimburg (Südtirol); Dieter Blankenhorn, Direktor Staatsweingut Weinsberg (Baden-Württemberg); Hans Seitinger, Agrarlandesrat; Reinhold Holler, Oenologe am Landesweingut Silberberg; Anton Gumpl, Direktor der LFS Silberberg (v.l.) © Lebensressort
Der heimische Wein- und Obstbau sowie die Bereiche Spezialkulturen und Forstwirtschaft sehen sich zunehmend vor schwierige Herausforderungen gestellt. So gilt es heute mehr denn je, dem stetig voranschreitenden Klimawandel durch innovative und zukunftssichere Maßnahmen Paroli zu bieten, und im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung durch Produktinnovationen wettbewerbsfähig zu bleiben. Genau aus diesem Grund wurde im Dezember 2016 im Zuge der Agrarreferentenkonferenz in Wels ein agrarischer Forschungs- und Innovationspakt zwischen den Ländern Deutschland, Südtirol und Österreich unterzeichnet. Dieser stellt ein klares Bekenntnis zum Stellenwert von Wissenschaft, Forschung und Produktentwicklung in der Land- und Forstwirtschaft dar.
Einige der Forschungsschwerpunkte der Kooperation liegen dabei in den Bereichen
• Maßnahmen gegen Naturkatastrophen (z.B. Windmaschinen zur Spätfrostbekämpfung)
• Direktvermarktung und Digitalisierung (Innovationen im Bereich Web & Mobile)
• Erneuerbare Energien und Klimaschutz
• Bioökonomie (Produkte aus erneuerbaren, natürlichen Rohstoffen, die der Kreislaufwirtschaft wieder zugeführt werden) .
Vor allem der Weinbau, der in Zentraleuropa in den letzten Jahren von heftigen Spätfrostkatastrophen erschüttert wurde, profitiert von der weitreichenden Zusammenarbeit. So kreierten die etablierten Weinbauschulen Weinsberg (Deutschland), Laimburg (Südtirol) und Silberberg (Steiermark) als erstes Zeichen für ein gelungenes Forschungsnetzwerk den Netzwerkwein XVII. Der Netzwerkwein XVII wurde in der Fachschule Silberberg cuvéetiert. Er enthält die drei Leitsorten der vertretenen Gebiete.
Das Hauptziel der vertieften Zusammenarbeit aller drei Länder besteht daher darin, die großen Herausforderungen der agrarischen Zukunft in kurzer Zeit mit höchster Forschungsqualität und -effizienz zu erzielen. Landesrat Seitinger (Stmk.): „Kein Rad soll in Zukunft drei Mal erfunden werden.“