Nur mehr wenige Genossenschaften sind in Österreich noch tätig. Seitdem vor 20 Jahren das Duo Roman Horvath und Heinz Frischengruber das Ruder bei der heutigen Domäne Wachau übernommen haben, haben... Mehr lesen ...
Neben der burgenländischen Biodynamie-Winzerin Birgit Braunstein wurden Bio-Rinderbauer Johann Schauer, Milchbäuerin Roswitha Marold, Bio-Blumenproduzentin Brigitte Dörner und Schweinezüchter Josef Pfeffer zu den österreichischen Biodiversitätsbotschaftern des Jahres 2025 ernannt. Die Jury von „Farming for Nature“ wählte die Gewinner aus 26 Bewerbern.
„Die Biodiversitätsbotschafter bewirtschaften und erhalten ein breites Spektrum wertvoller Lebensräume wie artenreiches Grasland, Feuchtgebiete oder gesunde Böden“, so Farming-for-Nature-Projektkoordinatorin Johanna Frangež. „Mit ihrer Vorbildwirkung sollen sie Naturschutz in der Landwirtschaft fördern.“ Kriterien für die Auswahl sind insbesondere, dass die Betriebe ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft betreiben, sie einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität auf ihrem Betrieb leisten sowie die Bereitschaft, ihr Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen.
Birgit Braunstein bewirtschaftet auf ihrem 400 Jahre alten Hof in Purbach eine Fläche von 25 ha, davon sind 20 ha mit Wein bepflanzt. Auf den restlichen fünf Hektar wird extensive Grünlandwirtschaft betrieben. „Für die Generation meiner Eltern lag der Fokus auf Weinbau. Allerdings ist durch die Spezialisierung Vielfalt verloren gegangen. Als ich angefangen habe, war der Klimawandel bereits spürbar. Ich wusste, es muss sich etwas ändern. Das war aber nicht leicht. Wie oft habe ich gehört: Bist du wahnsinnig, das wird nicht funktionieren! Hat es aber doch”, so Braunstein. Ihr Fokus liegt auf der Gesundung der Böden sowie dem ökologischen Gleichgewicht der Weingärten. Zum Humusaufbau in den Weingärten werden Begrünungen eingesetzt sowie Kompost der betriebseigenen Burenziegen und Kamerunschafe genutzt.
Im „Green Care (Wein-)Gartenhof vermittelt sie Besuchern das Erleben von intakter Natur und bemüht sich um die Wahrnehmung von Landwirten als Lebens- und Landschaftserhalter. Mit Verkostungen und Seminaren will sie Konsumenten zudem zeigen, dass sie mit ihrem Einkauf mehr entscheiden, als sie glauben.
Das Projekt „Farming for Nature Österreich“ wird mit Mitteln von Bundesministerium und EU durchgeführt.