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Vogel-Netze gegen den Starefraß: Landesrat A. Liegenfeld, Bürgermeister J. Loos, Weinbauberater A. Palkowitsch, Klubobmann R. Strommer, Weinbauverbandsobmann Illmitz M. Nekowitsch präsentieren die finanzielle Unterstützung beim Ankauf (v. l.)

Schutz der Weingärten vor Stare-Attacken

Ein Artikel von red. | 31.07.2014 - 10:35
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Vogel-Netze gegen den Starefraß: Landesrat A. Liegenfeld, Bürgermeister J. Loos, Weinbauberater A. Palkowitsch, Klubobmann R. Strommer, Weinbauverbandsobmann Illmitz M. Nekowitsch präsentieren die finanzielle Unterstützung beim Ankauf (v. l.)

Im Burgenland stehen bereits 33% der Fläche des Landes unter Naturschutz. Der Seewinkel nimmt hierbei einen besonderen Platz ein, denn er bietet Heimat für eine außerordentlich große Artenvielfalt.

Staresituation im Seewinkel
Die Gemeinden Apetlon, Illmitz und Podersdorf haben am stärksten mit den Staren zu kämpfen. Diese ­Vögel treten dort in riesigen Schwärmen auf. „Ein einfallender Schwarm kann dabei den Ertrag und somit das Einkommen der Winzer mit einem Schlag vernichten. Für diese, am stärksten betroffenen, Gemeinden wurde nun vom Land Burgenland eine Unterstützung zum Schutz der Kulturen zugesagt“, erklärt Agrarlandesrat Liegenfeld.

Bekämpfungsmöglichkeiten
Die Vogelabwehr entwickelt sich nach und nach zu einem der schwierigsten Kapitel im Rebschutz. Durch den hohen Druck der stetig wachsenden Starebestände sind einige Bekämpfungsvarianten zunehmend ineffektiv. Zudem ist das Zusammenspiel von Wein und Tourismus von zentraler Bedeutung. Das Spannungsfeld, welches durch die akustische Vergrämung teilweise entstanden ist, soll durch den Einsatz von Netzen gelöst werden, denn eine gute Zusammenarbeit mit dem Tourismus ist auch für die Winzer von großer Bedeutung.

Eine gängige und äußerst effektive Variante zum Schutz der Trauben vor den gefräßigen Vögeln ist das Verhängen der Kulturen mit Netzen. Dies ist jedoch mit einem hohen Arbeits- und finanziellen Aufwand verbunden. So bieten die Netze einen guten Schutz, sind aber teuer in der Anschaffung und sowohl ihre Anbringung als auch das Entfernen nach der Lese erfordert viel Zeit.

Unterstützung für Ankauf gesichert
Aufgrund vielseitiger Bemühungen kann nun eine Unterstützung zum Schutz der Weingärten mit Netzen gegen das massive Stareaufkommen zugesichert werden. „Winzer mit Flächen in Apetlon, Illmitz und Podersdorf erhalten eine 20%ige Unter­stützung für die Anschaffung der Schutznetze, maximal 500 € werden pro Hektar vom Land Burgenland zur Verfügung gestellt. Die Mindestinvestition beträgt 2.000 € pro Betrieb“, so Liegenfeld. Die Förderansuchen können mittels Formular beim Landwirtschaftlichen Bezirksreferat Neusiedl am See eingereicht werden. „Die Integration der Maßnahme zum Schutz vor Staren ist beim neuen Programm der Ländlichen Entwicklung 2014–2020 bereits eingeplant. Im Herbst dürfte die Bestätigung dafür aus Brüssel kommen. Dadurch wäre die Unterstützung für den Ankauf von Netzen für die kommenden Jahre gesichert“, so Liegenfeld.