Der Index basiert auf neun agronomischen Faktoren, die die Traubenqualität beeinflussen. Er zeigt anhand einer Bewertungsskala, wo durch entsprechende Arbeiten im Weingarten die Qualität des späteren Weines noch verbessert werden kann.
Die neun Faktoren (Stock-Ertrag, Laubwand-Oberfläche, Verhältnis zwischen Stock-Ertrag und Laubwand-Oberfläche, Traubengesundheit, Trauben-Morphologie, Wasserstress, Wüchsigkeit, Biodiversität, Weinbergsalter) werden vom Winzer selbst gemessen und in die Smartphone-App „4Grapes“ eingetragen. Zusätzlich können weitere Faktoren wie Krankheiten und Schädlinge gespeichert werden, künstliche Intelligenz hilft bei der Erkennung. Die erhobenen Daten werden dann an den Erfinder und seine Kollegen übermittelt. Sie berechnen daraus den Bigot-Index und geben Handlungsempfehlungen. Damit die Faktoren richtig gemessen werden, bietet die App ein Handbuch und Video-Tutorials.
Den Index entwickelte Bigot indem er seine langjährigen Erfahrungen mit internationalen Forschungen zu den Faktoren verknüpfte. Im fertigen Index beeinflusst jeder einzelne Faktor das Gesamtergebnis zwischen fünf und 30 Prozent.
Die App kann von mehreren Mitarbeitern des Weingutes gleichzeitig genutzt werden, die Daten werden in Echtzeit synchronisiert. Sie beinhaltet einen Kalender, der die richtigen Zeitpunkte für die Beobachtungen anzeigt. Laut Bigot benötigt das Monitoring, wenn es wie empfohlen durchgeführt wird, etwa 180 Minuten pro Jahr und Weinberg. Im Moment ist die App in sieben Sprachen verfügbar, unter anderem in Englisch, eine deutsche in Planung. Die App soll inzwischen von mehr als 1.000 Winzern fürs Monitoring genutzt werden, nicht alle verwenden sie zur Index-Berechnung.