Das Regionale Weinkomitee Wachau veröffentlichte historische Karten des Weinbaugebiets auf Basis des Franziszäischen Katasters, welcher für das Gebiet der Wachau zwischen 1821 und 1823 erstellt wurde. Die Karten geben Einblick, wie verbreitet der Weinbau, aber auch andere Kulturen vor rund 200 Jahren in der Wachau waren und zeigen, welche Riednamen und weitere Flurnamen zu dieser Zeit gebräuchlich waren.
Urkundlich erwähnt sind die meisten nun geläufigen Riednamen in der Wachau bereits seit dem 13. und 14. Jahrhundert, zu dieser Zeit dienten sie als Nachweis des Besitzstandes und halfen bei der Identifizierung von einzelnen Flächen.
Der Franziszäische Kataster
Vor etwa 200 Jahren wurde unter Kaiser Franz I. der Auftrag zur Erstellung eines umfassenden Kartenwerks erteilt, mit dem alle Grundeigentümer auf dieser Basis und damit in gleicher Weise besteuert werden sollten. Zwischen 1817 und 1861 wurden 300.000 km² und mehr als 50 Millionen Grundstücke vermessen und ihre Grenzen auf Plänen festgehalten – es entstand der erste umfassende moderne Liegenschaftskataster.
Durch die Aufnahme der Riednamen in den Franziszäischen Kataster haben sich bei einigen Namen auch Fehler eingeschlichen, da sich die oftmals italienischen Landvermesser auf die Aussprache der Bevölkerung verlassen mussten. So wurde zum Beispiel aus „Sandl“ „Wandl“ oder aus dem „Dürrthal“ das „Türkthal“.
In der Wachau wurden knapp 100 Mappenblätter zu einer Gesamtkarte „Das Weinbaugebiet Wachau“ zusammengeführt. Zusätzlich wurden auch Karten von insgesamt fünf Teilgebieten erstellt (Gemeinde Spitz mit Teilen der Gem. Mühldorf und Aggsbach Markt, Gem. Weißenkirchen, Gem. Dürnstein, Gem. Mautern mit Teilen der Gem. Unterbergern und die Gem. Rossatz-Arnsdorf.
Das sechsteilige Kartenset ist beim Regionalen Weinkomitee Wachau in Spitz erhältlich.