Mit Notfallzulassung in der Steiermark zu mehr Kupfer

Ein Artikel von red. | 30.06.2016 - 13:11

Der Weinbauverband Steiermark hat heute aufgrund der kritischen Situation bzgl. Peronospora und Schwarzfäule den Antrag auf eine Notfallzulassung zur Erhöhung der maximal einsetzbaren Reinkupfermenge auf 4 kg/ha für zertifizierte Biobetriebe und Betriebe in Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise gestellt.

Der Antrag bezieht sich auf die Kultur Weinreben, Anwendungsbereich Freiland. Beantragt werden die Pflanzenschutzmittel Cuprozin progress (Reg. Nr. 3405), Funguran progress (Reg. Nr. 3404) der Firma Spiess-Urania sowie Cuproxat (Reg. Nr. 2097) und Kupferol (Reg. Nr. 2162) der Firma Nufarm. Damit sollten alle verwendeten Kupferprodukte abgedeckt sein. In Absprache mit der LK Kärnten und dem Weinbauverband Kärnten wurde die Bioweinbaufläche von Kärnten in den Antrag aufgenommen. Die steirische Bioweinbau-Beraterin Sabrina Dreisiebner-Lanz empfiehlt, bis zur Zulassung beim Pflanzenschutz in kritischen Lagen bzw. bei starkem Befall ausreichende Kupfermengen zum Einsatz kommen zu lassen. Die Verluste zum jetzigen Zeitpunkt sind möglichst zu beschränken; ein späterer Befall hat weniger Auswirkungen auf den Ertrag.

Die Situation ist in Deutschland ähnlich. Dort wird versucht, den Einsatz von Kaliumphosphonat zu ermöglichen. So öffnet laut „WEIN+Markt“ das Bundesland Rheinland-Pfalz einen Großversuch für Ökowinzer, allerdings unter dem deutlichen Verweis auf „bestehende rechtliche Unwägbarkeiten“. Der Einsatz des Mittels könne den Verlust des Ökostatus mit sich bringen. Es sei daher eine unternehmerische Entscheidung des einzelnen Betriebs.