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Grüne-Veltliner-Mutterrebe schwer beschädigt

Ein Artikel von red. | 22.02.2011 - 08:57
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2009 war es die große önologische Sensation: Die längst verschollen geglaubte Mutterrebe des Grünen Veltliners wurde in einem Waldrandstück bei St. Georgen/Eisenstadt gefunden. Sie trägt einen hohen Anteil des Erbguts. Der „Vater“, ein Traminer-Abkömmling, soll es lediglich auf 20 % des Erbgutes bringen.

Nachdem schon im Winter 2008/09 ein Teil der Edelreisruten erstmalig gestohlen wurden, hat der „Pflegevater“ Hans Moser Ende Oktober 2010 bei einem Kontrollgang zur Rebe entsetzt festgestellt, dass wiederum ca. 50 % der veredelungsfähigen Augen abgeschnitten und entwendet wurden. Sein Vater, Johann Moser sen., wollte am Dienstag, dem 8. Februar 2011 die verbliebenen Edelreiser schneiden, um sie zur Rebschule zu bringen. Entsetzt fand er den zerstörten, weil zersägten Rebstock. Die Stadtbezirksvorsteherin Heide Hahnenkamp musste nun schon zum 2. Mal Anzeige erstatten, denn die Rebe ist im Besitz der Stadt Eisenstadt. Der Wert der Rebe wurde bei der 1. Anzeige im Jahr 2009 als unschätzbar bzw. mit mehr als Euro 100.000 € durch ein Expertengutachten beziffert. Somit handelt es sich um eine schwere Sachbeschädigung. Noch ist es unklar, ob die uralte Rebe genug Kraft zum Überleben hat.

Rückblick
Vor der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts war dieses Grundstück kein Weingarten mehr. Laut Zeugenberichten hatte diese Unikatrebe vor ca. 60 – 70 Jahren zuletzt Trauben getragen. Die im Jahr 2000 von Michael Leberl wieder entdeckte und unscheinbare Pflanze – als Weinrebe kaum erkennbar – hat durch geduldige und fachgerechte Pflege wieder an Vitalität gewonnen. Seit drei Jahren konnten sogar schon Edelreiser zur Vermehrung geschnitten werden. Der Fortbestand dieser wertvollen Sorte ist seit diesen drei Jahren allerdings gesichert – an drei verschiedenen Standorten in Österreich gibt es Vermehrung und Veredelung. Der Rebgenetiker Dr. Regner macht Hoffnung, dass es auch in zwei bis drei in Jahren die ersten Trauben geben könnte.