Knapp 18.000 Erntemeldungen wurden 2010 ausgefüllt und bei den Gemeinden oder über wein.online abgegeben. Rund 10.000 davon stammen aus Niederösterreich. Die Bundeskellereiinspektion hat darüber informiert, dass rund 15–20 % aller Erntemeldungen nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprochen haben.
Kleinere Fehler bzw. Irrtümer wurden von der BKI korrigiert, aber rund 1.000 Weinbauern erhalten von der BKI die Aufforderung, ihre Erntemeldungen zu korrigieren und diese binnen 4 Wochen an die BKI, 1030 Wien, Marxergasse 2 zu retournieren. Dem Schreiben liegt eine Auswertung der abgegebenen Erntemeldung 2010 bei. Die fehlerhaften bzw. mangelhaften Angaben sind mit Leuchtschrift unterlegt, sodass keine neue Erntemeldung abgegeben werden muss, sondern auf der übermittelten Kopie eine Richtigstellung erfolgen muss, am besten mit einem gut leserlichen Stift die richtigen Angaben schreiben bzw. ergänzen und etwaige falsche Angaben streichen.
Die häufigsten Beanstandungen:
• Jedem geernteten Wein muss eine Fläche zugeordnet werden. Dies gilt insbesondere auch für Most, Sturm und Traubensaft.
• Wenn Trauben verkauft wurden, so sind diese in der Erntemeldung ebenfalls einzutragen und mit dem Faktor 0,75 in Liter anzugeben.
• Es ist stets auf Liter zu runden, keine Kommastellen, selbiges gilt für Flächenangaben, kleinste Flächenangabe ist 1 Ar.
• DAC ist keine Qualitätsstufe, sondern ist als Qualitätswein (QUW) anzugeben.
• Auch wenn der Wein vor Abgabe der Erntemeldung schon verkauft wurde, ist er in der Erntemeldung als selbst eingefüllter Wein anzugeben.
• Bei der Weinkategorie „Gemischter Satz“ ist das Kürzel GS zu verwenden und unbedingt der Zusatz WW für Weißwein und RW für Rotwein anzugeben.
• Das gleiche gilt für „Sortenverschnitt“ (SV) und Angabe WW oder RW
• Wenn die Qualitätsstufe Wein noch mit Tafelwein bezeichnet wurde, wurde dies „amtswegig“ korrigiert. Wenn jedoch keine Fläche angegeben wurde, muss dies korrigiert werden.
• Für Rebsortenwein (Wein mit Sortenangabe), Landwein und Qualitätswein gilt nach wie vor ein Hektarhöchstertrag von 6.750 Liter.
Im Internet unter www.bundeskellereiinspektion.at/downloads finden sich Erläuterungen zum richtigen Ausfüllen der Erntemeldung und ein Muster einer richtig ausgefüllten Erntemeldung. Lesen Sie bitte die Erläuterungen bzw. das ausgefüllte Muster genau durch. Wahrscheinlich werden Sie in vielen Fällen dann den Grund für eine notwendige Korrektur ihrer abgegebenen Erntemeldung 2010 erkennen.
Angesichts der beträchtlichen Anzahl von notwendigen Korrekturen wird um Verständnis, ersucht, dass es für eine Hilfestellung durch die Berater der Bezirksbauernkammern zu Wartezeiten kommen wird und daher unbedingt eine Terminvereinbarung empfohlen wird.
Nachdem die Kellereiinspektion mitgeteilt hat, dass rund 70–80 % der Weinbauern einen Internetzugang haben, jedoch nur 10 % ihrer Erntemeldungen, Bestandsmeldungen usw. über „wein.online“ abgeben, sei auf die Vorteile bei der Nutzung des wein.online-Systems hingewiesen:
• keine rechnerischen Irrtümer bei online-Abgabe der Ernte- und Bestandsmeldungen möglich, da seitens des Systems Plausibilitätschecks erfolgen – Unterstützung der Fehlerkorrektur durch Hinweise
• Wegfall von zeitaufwendigen Behördenwegen zur Gemeinde
• Beschleunigung des Verfahrens auf Erteilung einer staatlichen Prüfnummer
• sofortige Prüfnummernzuteilung für den Etikettendruck
• nach Entscheidung sofortiger Zugriff auf Ihre Prüfnummernbescheide - Wegfall des Postweges von ca. 2 Tagen
• zur Verfügung Stellung von bereits personalisierten Formularen - es sind nur mehr die Weinbewegungen einzutragen
• tagsüber eigene Hotline – dadurch ständige Erreichbarkeit des Teams wein-online. Sofortige telefonische Betreuung und rasche Abhilfeschaffung von technischen Problemen.
Um in den Genuss all dieser Vorteile zu gelangen, ist es Ihrerseits erforderlich, das Formular „Internetzugang“ unter http://wein-online.lebensministerium.at herunterzuladen und ausgefüllt an das Lebensministerium, per Post, Fax oder E-Mail zu retournieren.
Danach erhalten Sie umgehend per RSa-Brief Ihr persönliches Passwort und eine Anwendungshilfe für das System wein-online übermittelt.
Der Autor
DI Gerald Kneissl, Te.l: +43 5 0259 22201, gerald.kneissl@lk-noe.at