Das Erscheinungsbild der Krankheit nennt man „Goldgelbe Vergilbung“ (Grapevine flavescence dorée phytoplasma) und ist eine meldepflichtige Quarantänekrankheit, die ohne gezielte Gegenmaßnahmen zu erheblichen Ertragsverlusten führt. Die Krankheit verursachenden Phytoplasmen werden durch die Amerikanische Rebzikade von Rebstock zu Rebstock übertragen, wodurch es rasch zu einer epidemischen Ausbreitung innerhalb des Weingartens und auch innerhalb einer Weinbauregion kommen kann. Das zeigen Gebiete in Frankreich, wo die Krankheit seit Langem verbreitet ist.
Zwei Arten der Bekämpfung
Die aus Amerika eingeschleppte Amerikanische Rebzikade hat sich von Frankreich ausgehend in Richtung Osten ausgebreitet und wurde 2004 von der AGES erstmals in der Südoststeiermark nachgewiesen. Mittlerweile ist die Amerikanische Rebzikade in großen Teilen der österreichischen Weinbaugebiete nachzuweisen, wobei die von ihr übertragenen Phytoplasmen, die die Goldgelbe Vergilbung verursachen, bis dato nur in der Steiermark und punktuell im Südburgenland nachgewiesen wurden. Die Bekämpfung der Krankheit erfolgt über zwei Wege: Einerseits wird der Überträger der Krankheit, die Amerikanische Rebzikade, vor allem dort, wo die Goldgelbe Vergilbung bereits auftritt, konsequent bekämpft und damit zurückgedrängt. Andererseits sind bereits befallene Rebstöcke behördlich zu melden und dann auch unmittelbar zu roden, damit die Zikaden die Krankheit nicht von einem kranken Rebstock auf den nächsten gesunden Rebstock übertragen können.
MonItoring im Interesse der Weinwirtschaft
Wie schnell die Ausbreitung der Krankheit voranschreiten kann, zeigen befallene Gebiete in der Südoststeiermark, wo bereits Weingärten mit über 20% befallenen Rebstöcken zu beobachten waren und sind. Daher sind mittlerweile auch andere Weinbaugebiete aufgerufen, ihre Weingärten bewusst auf das Auftreten der Goldgelben Vergilbung zu beobachten und zu kontrollieren. Das Auftreten des Überträgers selbst, die Amerikanische Rebzikade, kann durch die Monitoring-Ergebnisse des Amtlichen Rebschutzdienstes überprüft werden. Erste Krankheitssymptome können bereits sehr früh auftreten und sind nicht immer leicht zu erkennen. Dazu zählen verrieselte Gescheine, Nekrosen, ein schlechter Fruchtansatz und dachziegelartig gestellte Blätter. Ab Sommer sind typische Symptome eingerollte, vergilbte oder rötliche Blätter, unausgereifte Trauben und unverholzte Triebe. Mehr Informationen über die Amerikanische Rebzikade sind auf der AGES-Homepage unter folgendem Link abrufbar: https://www.ages.at/pflanze/pflanzengesundheit/schaderreger-von-a-bis-z/flavescence-doree
Die Goldgelbe Vergilbung ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit, die frühzeitig und konsequent zu bekämpfen ist. Dabei sind amtliche Bekämpfungsmaßnahmen, wie zum Beispiel in der Südoststeiermark bereits angeordnet, konsequent durchzuführen. Unabhängig davon sind auch in anderen Gebieten die Weingärten konsequent zu beobachten sowie auffällige Rebstöcke zu melden und idealerweise bereits im Verdachtsfall dann auch gleich zu roden.