Alkohol-Bashing

Widerstand in der Schweiz gegen WHO-Empfehlungen

Ein Artikel von Redaktion | 09.12.2025 - 17:26
ST_3x2_Vufflens-le-Chateau-Oenotourism_43157.jpg

Schweizer Verbände wehren sich gegen pauschalisierende Aussagen zur Schädlichkeit des Alkoholkonsums und strichen die Bedeutung als Genuss- und Kulturgut hervor. © Schweiz Tourismus/Giglio Pasqua

In der Schweiz brachte Ständerat Benedikt Würth mit zwanzig Mitunterzeichnern einen parlamentarischen Vorstoß ein, der die Verabschiedung neuer Richtlinien zum mäßigen Alkoholkonsum zurückstellen soll und den Bundesrat dazu auffordert, die Ergebnisse der aktuell laufenden internationalen Großstudie UNATI zu den Auswirkungen mäßigen Alkoholkonsums in entsprechende Entscheidungen mit einzubeziehen.

Anlass für den Vorstoß waren die Empfehlung des Suchthilfeverbands „Blaues Kreuz“ („Das gesündeste Leben ist alkoholfrei“) sowie der sinkende Alkohol- bzw. Weinkonsum im Land. Zahlreiche jüngere Studien konnten positive Effekte mäßigen Alkoholkonsums im Rahmen einer mediterranen Diät nachweisen. Die UNATI-Studie soll darüber nun Klarheit bringen.

Die Initiative „Gaudium Suisse – Genuss mit Haltung“ setzt sich in der Schweiz für das kulinarische und kulturelle Erbe und gegen pauschales Alkohol-Bashing ein. Dahinter stecken der Verband Schweizer Hotellerie und Gastronomie GastroSuisse, der Schweizer Brauereiverband, der Verband der Spirituosenbranche SpiritSuisse, der Verband der Geschützten Ursprungsbezeichnung AOP-IGP Schweiz sowie weitere Mitstreiter. „Genuss ist Teil unserer Gastfreundschaft – er braucht Offenheit, nicht Verbote“, so GastroSuisse-Präsident Beat Imhof.