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Finale Schätzung

Deutschland erwartet kleinste Weinernte seit 2010

Ein Artikel von Redaktion | 22.10.2025 - 14:08

Der starke Rückgang ist insbesondere auf deutlich verringerte Erntemengen in den vier größten deutschen Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden und Württemberg zurückzuführen. Kleinere Traubenbeeren, unterdurchschnittliche Mostausbeuten und vor allem intensive Traubenselektionen nach den starken Niederschlägen Mitte September haben allein in Rheinhessen zu einem geschätzten Ernteminus von 23 Prozent bzw. rund 600.000 Hektolitern gegenüber dem 10-jährigen Mittel geführt. Für die Pfalz werden 400.000 Hektoliter Weinmost (–18 Prozent) weniger als im 10-jährigen Durchschnitt prognostiziert, für Baden minus 180.000 Hektoliter (–15 Prozent) und in Württemberg rechnet man mit 200.000 Hektolitern (–22 Prozent) weniger als im Schnitt der letzten zehn Jahre.

Zweistellige prozentuale Erntemengenrückgänge werden auch an der Nahe (–22 Prozent) sowie in den beiden hessischen Weinbaugebieten Rheingau (–18 Prozent) und Hessische Bergstraße (–11 Prozent) erwartet.

Über gute Erträge können sich in diesem Jahr viele Weinbaugebiete freuen, die im vergangenen Jahr sehr stark unter den extremen Spätfrostschäden gelitten hatten. Dazu zählen insbesondere die beiden östlichen Gebiete Sachsen und Saale-Unstrut sowie die Ahr, die im Vergleich zum Vorjahr dreistellige prozentuale Mengenzuwächse verzeichnen, oder auch die Mosel und Franken, wo die geschätzten Erntemengen für dieses Jahr sogar leicht über dem durchschnittlichen Niveau liegen.

Außergewöhnlich hohe Traubenreife

Einig sind sich alle 13 deutschen Anbaugebiete in der Beurteilung der Weinqualitäten, die aufgrund der außergewöhnlich hohen Traubenreife als ausgesprochen gut eingeschätzt wird. „Die Traubenbeeren blieben in diesem Jahr zwar oftmals kleiner, dafür waren sie aber umso aromatischer, was sehr konzentrierte und fruchtige Weine erwarten lässt“, erklärte DWI-Sprecher Ernst Büscher.

 

2025 geschätzt

2024

10-J.

Mittel

Diff. zu 2024

Diff. zu

10-J. Mittel

Anbaugebiete

hl

hl

hl

%

%

Ahr

39.000

16.000

36.000

144

8

Baden

1.000.000

954.000

1.180.000

5

-15

Franken

432.000

314.000

410.000

38

5

Hess. Bergstrasse

28.000

24.000

31.000

15

-11

Mittelrhein

23.000

16.000

25.000

44

-8

Mosel

780.000

513.000

702.000

52

11

Nahe

246.000

254.000

310.000

-3

1

Pfalz

1.850.000

2.229.000

2.249.000

-17

-18

Rheingau

179.000

200.000

216.000

-11

-17

Rheinhessen

1.930.000

2.609.000

2.513.000

-26

-23

Saale-Unstrut

39.000

17.000

43.000

129

-9

Sachsen

30.000

7.000

24.000

329

25

Württemberg

720.000

680.000

919.000

6

-22

Insgesamt

7.306.000

7.842.000

8.660.000

-7

-16