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Der Pflanzenschutz-Warndienst ist für Winzer eine wichtige Ressource zur Abschätzung des aktuellen Krankheitsdrucks in den jeweiligen Weinbauregionen. © W. Kaltzin

WIN-WIN-SITUATION

10 Jahre Pflanzenschutz-Warndienst

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 02.10.2025 - 11:55
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Stolz auf zehn Jahre Pflanzenschutz-Warndienst: LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger, -Projektleiterin Vitore Shala-Mayrhofer und AGES-Geschäftsführer, Anton Reinl (v.l.) © LKÖ/Jung-Leithner

Im Jahr 2025 feiert der Pflanzenschutz-Warndienst sein 10-Jahr-Jubiläum, er fußt auf einer Kooperation der Landwirtschaftskammer Österreich, dem Ländlichen Fortbildungsinstitut und der Agentur für Ernährungssicherheit.

Wer die Homepage warndienst.at besucht, findet dort getrennt nach den Bereichen Acker, Gemüse, Obst, Wein und Bienen wertvolle Monitorings und Prognosemodelle, die einen gezielten Pflanzenschutz ermöglichen.

Der Rebschutzdienst ist speziell für den Weinbau relevant.

Umwelt und Wirtschaft profitieren

Die Landwirtschaft lebe das ganze Jahr nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit, beim Pflanzenschutz gelte grundsätzlich das Prinzip „So wenig, wie möglich, so viel, wie notwendig“, stellte LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger im Zuge einer Pressekonferenz zum Jubiläum klar. Für zusätzliche Effizienz sorge dabei der Pflanzenschutz-Warndienst, der österreichischen Bauern leicht zugänglich und kostenfrei wertvolle Informationen liefere. Das zentrale Element sind Empfehlungen, wann und wo welche Maßnahmen zum Schutz vor bestimmten Schaderregern getroffen werden sollten. „Dadurch können Wirkstoffe zielgerichtet ausgebracht werden“, betonte Moosbrugger. Aktuell stehen über alle Branchen 40 Prognosemodelle und 63 Monitoringkarten für über 70 Schaderreger zur Verfügung. Das könne sich auch im internationalen Vergleich mehr als sehen lassen, unterstrich Moosbrugger. 

Warndienst für sichere Lebensmittel

Die enge Zusammenarbeit von Forschung, Praxis, Bildung und Beratung beim Warndienst ermöglicht frühzeitige Vorhersagen über das Auftreten von Pflanzenschädlingen und -krankheiten – vom Frühjahr bis in den Herbst, betonte AGES-Geschäftsführer Anton Reinl. Die Warnungen umfassen Insekten, Milben, Pilze, phytopathogene Viren und Bakterien. „Durch den Klimawandel bereiten zunehmend gebietsfremde Schadinsekten Probleme in der Landwirtschaft“, so Reinl. Beispielsweise würden verstärkt Meldungen zur Grüne Reiswanze verzeichnet. Reinl geht davon aus, dass in den kommenden Jahren neue Schädlinge auftreten und somit weitere Monitorings notwendig sein werden. 

Hohe User-Zufriedenheit und spürbare Mitteleinsparung

Anlässlich des Jubiläums habe man sich der Relevanz des Warndienst-Angebotes versichert, legte Projektleiterin Shala-Mayrhofer dar. Die Qualität und Bedeutung des Services sind in einer Online-Umfrage unter rund 240 Bauern bestätigt worden: Demnach zeigen sich mit den auf der Webseite angebotenen Informationen 43% sehr zufrieden und 46% zufrieden. Nach dem Schulnotensystem wird der Warndienst von 86% mit Sehr gut oder Gut beurteilt. Rund 66% geben an, den Warndienst regelmäßig zu nutzen. Weitere 27% führen an, die Plattform speziell dann zu besuchen, wenn konkrete betriebliche Entscheidungen anstehen. Etwa 65% der Befragten betonen, die Webseite während der Vegetationsperiode einmal pro Woche bis täglich zu nützen.

Für Shala-Mayrhofer ein Auftrag: „Es motiviert uns, auf dem wir aufbauen können“. Der Warndienst sei ein perfektes Beispiel für ein hochmodernes, digitales Tool, das künftig auch um KI-Elemente erweitert werden könnte, gab die Projektleiterin einen Ausblick. Naturgemäß komme die größte Nachfrage aus dem Ackerbau, doch auch das weinbauliche Angebot werde gut genutzt.

Pflanzenschutz-Warndienst auch für Weinbau

Der Pflanzenschutz-Warndienst ist ein Gemeinschaftsprojekt von rund 25 nationalen und internationalen Kooperations- und Firmenpartnern, wobei das LFI als Projektträger und die LKÖ als Projektleiterin fungieren. Die wichtigste fachliche Unterstützung erfolgt durch AGES, Landwirtschaftskammer, Universität BOKU, AGRANA Research & Innovation Center und Biene Österreich.

Finanziert und unterstützt wird das Projekt durch das Landwirtschaftsministerium im Rahmen der LE von EU, Bund und Ländern, durch die Landwirtschaftskammern und diversen Sponsoren.

Angebot für die Weinbau-Branche:

www.rebschutzdienst.at