Physiker gehen dem Sektkorken-Knall auf den Grund

Ein Artikel von Redaktion | 29.01.2024 - 15:17
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Forschende der TU Wien analysierten die Physik hinter dem Knallen des Sektkorkens © TU Wien

Öffnet man eine Sektflasche, fliegt der Korken mit gemächlichen 20 Metern pro Sekunde (72 km/h) aus der Flasche. Das ausströmende Gas hingegen erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 400 Metern pro Sekunde (1.440 km/h), durchbricht die Schallmauer und überholt den Sektkorken.

Auch die Gastemperatur ändert sich beim Öffnen der Flasche abrupt. „Wenn Gas expandiert, dann wird es kühler, das kennt man von Sprühdosen“, erklärt Wagner. „Bei der Sektflasche ist dieser Effekt sehr stark ausgeprägt: Punktuell kann das Gas auf bis zu -130 °C abkühlen. Dabei kann es sogar passieren, dass aus dem CO2, das den Sekt perlen lässt, winzige Trockeneis-Kristalle entstehen“, heißt es in der Aussendung. Die Entstehung der Trockeneiskristalle sei abhängig von der Temperatur, wodurch man an der Trockeneisbildung und der Lichtbrechung theoretisch die Sekttemperatur ablesen könne, so die Forscher.

Letztlich entsteht der Sektkorken-Knall durch eine Kombination aus unterschiedlichen Effekten: Zum einen dehnt sich der Korken aus und erzeugt eine Druckwelle. Zum anderen hört man die Stoßwelle, die das überschallschnelle Gas erzeugt – ähnlich wie bei einem Flugzeug, das die Schallmauer durchbricht.