WEST-OST-GEFÄLLE

Österreich rechnet mit 2,4 Mio. hl

Ein Artikel von Walter Kaltzin | 31.10.2022 - 15:20

Zunächst sah es ertragsmäßig nach einem eher schwachen Jahrgang aus, doch Regenfälle in letzter Minute verbesserten die Bilanz. Auf Basis der amtlichen Schätzer (Winzer) erwartet das Statistikamt hochgerechnet eine Lese vom Jahrgang 2022 im Ausmaß von 2,43 Mio. hl.

Trockenheit im Osten mit Folgen

Ein Blick auf die Erträge per Hektar zeigt eine deutliche Tendenz. Je weiter im Westen, desto höher die Erträge. Mit Durchschnittserträgen jenseits der 60 hl/ha können das Traisental (66 hl/ha), Wachau (65 hl/ha), Kremstal (64 hl/ha) und Wagram (61 hl/ha) rechnen. Im Weinviertel weist die Statistik einen Wert von 61hl/ha auf, wobei es hier ein ausgeprägtes West-Ostgefälle gibt, mit deutlichen höheren Erträgen im Retzer Land als etwa im Poysdorfer Raum.

Die niedrigsten Erträge finden sich in den Weinbaugebieten Wien und Carnuntum (40 hl/ha) sowie Leithaberg (47 hl/ha), so die Zahlen der Statistiker. In der Steiermark variieren die Erträge nur gering, und zwar im Bereich von 49 (Weststeiermark) bis 54 hl/ha (Vulkanland).

Bei der qualitativen Einschätzung ihrer Moste geben sich die Burgenländer einen Wert von 1,8 für Weiß und 1,5 für Rot (Schulnotensystem), umgekehrt in der Steiermark (1,5/1,8), Wien mit 1,9 (Weiß wie Rot) und Niederösterreich 2,1 für Weiß und 2,0 für Rot.

Fazit

Mit einer Gesamternte von 2,4 Mio. hl gibt es weder einen Überschuss noch eine Unterversorgung, die Märkte sollten zuverlässig funktionieren. Wie jedes Jahr stehen die endgültigen Erntezahlen erst 2023 am Ende des Winters fest.