Die Staatsanwaltschaft Bordeaux spricht von vielen Hunderttausenden gefälschten Flaschen. Sie sollen palettenweise zu niedrigeren Preisen auch an Einzelhandelsketten geliefert worden sein. Der Drahtzieher des großen Schwindels soll der Inhaber eines Weinguts im Médoc, unweit der Weinbauregion von Bordeaux, gewesen sein. Die Fälscher hätten sich auf mittelteure Bordeaux-Weine spezialisiert, die einfacher zu fälschen seien als die höherwertigen Grand-Cru-Weine, heißt es.
Auf die Ungereimtheiten aufmerksam wurden die französischen Behörden durch eine Drogenrazzia im Herbst. Die Ermittler stießen dabei auf Material zum Fälschen von Etiketten und auf Zusatzstoffe zum Verfälschen von Wein. Zugleich tauchten in einer anderen Region gefälschte Weine auf. Der Inhaber eines Weinguts schlug Alarm, dass sein Wein unter falschem Etikett vertrieben werde. Nach längeren Ermittlungen konnten die Polizisten nun elf mutmaßliche Beteiligte in verschiedenen Regionen Frankreichs festnehmen.