Wie bleibt die Leber gesund?

Ein Artikel von red. | 14.07.2017 - 18:19

Eine gesunde Leber ist ausschlaggebend für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Obwohl die Leber eine außerordentliche Regenerationsfähigkeit besitzt, weist heute in westlichen Industriestaaten jeder Vierte erhöhte Leberwerte auf. Kalorienreiches Essen, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung zählen dabei zu den größten Feinden des zentralen Stoffwechselorgans.

Auch Übergewicht schadet
„Geht es um die Leber, denken viele, dass ihr vor allem Alkoholmissbrauch schadet. Das ist zwar richtig, aber die nicht-alkoholische Fettleber zählt in Europa und den USA mittlerweile zu den am häufigsten vorkommenden chronischen Lebererkrankungen, Tendenz steigend“, sagt Marlies Gruber, Geschäftsführerin des „forum ernährung heute“.

„Vor allem Patienten, die übergewichtig oder adipös sind und/oder unter Diabetes Typ 2 leiden, sind davon betroffen. Während der Fettanteil der Leber bei Gesunden maximal 5% beträgt, steigt der Wert im Falle einer Fettleber auf bis zu 50% an - mit risikoreichen Folgen. Denn Stoffwechsel, Verdauung, Blutgerinnung, Immunsystem und die Entgiftung des Körpers funktionieren nur mit einer gesunden Leber“, so die Ernährungswissenschaftlerin im Magazin „ernährung heute“ 2/2017. „Die Prognose ist insgesamt alarmierend. In den nächsten 10 bis 20 Jahren soll die nicht-alkoholische Fettleber Hauptursache für Lebertransplantationen werden.“

Leberwerte und Lebensstil überprüfen
Die Leber ist ein stilles Organ. Da sie nicht von Nerven durchzogen ist, verursacht sie keine Schmerzen. Und Lebererkrankungen bleiben oft lange unbemerkt, weil das Organ große Funktionsreserven hat. Umso wichtiger ist es, regelmäßig die Leberwerte überprüfen zu lassen. Ob man ein geringes oder erhöhtes Risiko für Lebererkrankungen hat, findet man rasch mit dem Selbsttest auf www.lebertest.de heraus. Da sich Leberschäden zumeist über Jahre entwickeln, ist es außerdem sinnvoll regelmäßig den eigenen Lebensstil zu überprüfen.

Tipps, um die Leber zu schützen

  • Alkohol nur moderat konsumieren: Männer nicht mehr als 0,5 l Bier oder 0,25 l Wein, Frauen nicht mehr als 0,3 l Bier oder 0,125 l Wein pro Tag. Zudem freut sich die Leber über zwei komplett alkoholfreie Tage in der Woche!
  • Bauchbetontes Übergewicht reduzieren, denn sogenannte viszerale Fettzellen produzieren Botenstoffe, die in der Leber stille Entzündungen hervorrufen.
  • Abwechslungsreich essen und viel bewegen (2,5 h pro Woche, so intensiv, dass man gerade noch sprechen kann).
  • Laut Studien steht Kaffee in Zusammenhang mit niedrigen Leberwerten. 600 ml/Tag reduzieren das Risiko für Lebererkrankungen.
  • Stark fruchtzuckergesüßte Getränke besser nur in Maßen genießen.
  • Als leberschädigende Substanzen gelten Cortison, manche Antibiotika, Kontrazeptiva und einige Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen. Insbesondere Schmerzmittel und Antibiotika sollten nur so hoch wie nötig dosiert und so kurz wie möglich eingenommen werden.
  • Sich gegen Hepatitis A und B impfen lassen.

Die Leber
  • besteht aus 3 Milliarden Leberzellen,
  • ist ca. 1,5 kg schwer,
  • benötigt 12% des gesamten Sauerstoffbedarfs,
  • filtert pro Minute mehr als 1 Liter Blut,
  • ist Startpunkt von über 500 verschiedenen Stoffwechselvorgängen,
  • produziert täglich ungefähr einen Liter Gallenflüssigkeit für die Verdauung.

Mehr Infos: www.forum-ernaehrung.at