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Wer ist die Nummer 1 im österreichischen Wein- und Obstbau?

Wer ist die Nummer 1?

Ein Artikel von DI Viktoria Neubauer | 04.04.2016 - 00:48

Die rückläufigen Verkaufszahlen bei den Standardtraktoren lassen sich auf die gedämpften Er­zeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte und die Unklarheiten bezüglich der Höhe und der Auszahlungstermine der Förderungen und Ausgleichszahlungen in der neuen Förderperiode zurückführen.

Die meisten Hersteller der Standardtraktoren mussten mit starken Rückgängen zurechtkommen (Steyr –2,2%, New Holland –2,6%, John Deere –1,9%). Fendt (+2,9%), Massey Ferguson (+2,3%), Valtra (+0,9) und Claas (+0,7%) konnten nennenswerte Zuwächse verzeichnen. Steyr konnte sich mit 984 zugelassenen Maschinen den 1. Platz vor New Holland (704 Stück) und Lindner (623 Stück) sichern.

Markt für Spezialtraktoren erholt sich

Die Statistik im Bereich der Wein- und Obstbautraktoren ist im Vergleich zu den Standardtraktoren nicht so eindeutig zu interpretieren. Um eine Aussage über die für den Wein- und Obstbau zugelassenen Traktoren tätigen zu können, muss man zwei Statistiken betrachten: jene für die Gesamtheit der für den Wein- und Obstbau zugelassenen Traktoren (inkl. Traktoren mit gleich kleinen ­Rädern, Tabelle 1) und jene, die nur Traktoren von den Herstellern ein­bezieht, die auch Standardtraktoren erzeugen (Tabelle 2). 
  Die Betrachtung der für den Wein- und Obstbau zugelassenen Traktoren hat sich mit einer Zunahme von 16,8% von 394 (2014) auf 460 Stück (2015) positiv entwickelt. Mit 126 Neuzulassungen liegt Carraro an der ersten Stelle (s. Tabelle 1), wobei man beachten muss, dass diese Traktoren oft im Berglandbereich eingesetzt werden und somit nicht die gesamte Anzahl der Zulassungen dem Wein- und Obstbausektor zuzuordnen ist. Traktoren mit gleich kleinen Rädern (z.B. Carraro, BCS, Ferrari, Holder, Salek) werden im Weinbau in Öster­reich, durch die Steillagen bedingt, vorwiegend in der Südsteiermark und teilweise in der Wachau eingesetzt. Im Bereich der Traktoren mit gleich kleinen Rädern hat Carraro mit 126 Stück (+17 zu 2014) den deutlich höchsten Marktanteil, gefolgt von Holder (35 Stück, +12) und Pasquali (15 Stück, –11). 
  Betrachtet man die Statistik exklusive jener Traktoren mit gleich kleinen Rädern, steht Fendt mit einem Marktanteil von 26,5% (70 Stück, +12) an der Spitze (s. Tabelle 2), gefolgt von New Holland (42, +10), Holder (35, +12) und Landini (28, +1). Bei Aufsummierung der Neuzulassungen von Traktoren der SDF-Group (Same, Deutz-Fahr, Lamborghini) zeigt sich, dass die Abnahmen bei Deutz-Fahr (–13) durch Zunahmen bei Same (+15) und Lamborghini (+3) innerhalb der Gruppe beinahe ausgeglichen wurden. Die starke Zunahme bei John Deere (23, +17) ergibt sich daraus, da Maschinen durch eine Änderung der Klassifizierung nicht bei den Standard-, sondern bei den Wein- und Obstbautraktoren registriert wurden. 
  Rudolf Dietrich, Obmann des Clubs der Landtechnik Österreich, weist ­darauf hin, dass die sichtlich unter Druck stehende Landtechnikbranche durch Kostenreduktion auf die eingebrochene Nachfrage am Markt reagieren muss, sei es durch Lagerabbau, Kurzarbeit oder Personalreduktion. 

Ein Blick nach Europa

In der EU ist der Traktormarkt 2015 um rund 6% zurückgegangen, wobei die stärksten Verluste in Deutschland, dem zweitwichtigsten Markt nach Frankreich, zu beobachten waren (–3.996 Stück). Insgesamt wurden in den 22 von „terre-net Média“ erhobenen EU-Staaten 141.682 Traktoren neu registriert. Der Zulassungsrückgang in Österreich ist etwas stärker ausgeprägt als der durchschnittliche Rückgang EU-weit.