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Siegerin Martina Mariel und ihre Kameras als stete Begleiter im Weingarten

And the winner is ...

Ein Artikel von red. | 05.06.2015 - 11:10

1. Platz: Martina Mariel

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Siegerin Martina Mariel und ihre Kameras als stete Begleiter im Weingarten

Das Glück ist dieser Tage dem Wulkaprodersdorfer Weingut Mariel hold. Nach dem Gewinn eines Landes­siegers bei der „Best of Burgenland“ (Grüner Veltliner „Sand & Stein“ 2014) nun der erste Platz beim Weinbauförderpreis 2015. Bei genauer Betrachtung ist aber das Wort „Glück“ fehl am Platz. Das ausgezeichnete Bild – eine Makroaufnahme eines Marienkäfers auf einer Rebtriebspitze – steht nur stellvertretend für eine Vielzahl von Bildern, die es wert wären, hier eine Bühne zu erhalten. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es für die Jury gar nicht klar war, welches der drei eingereichten Bilder zur Abstimmung kommen soll (bis zu drei Einreichungen waren möglich).

Die sympathische 47-jährige Siegerin Martina Mariel hatte bereits in Jugend­jahren ihre ersten Erfahrungen beim Fotografieren gesammelt. Mittlerweile gibt es keine Ausfahrt in den Weingarten ohne ihre Fototasche. In der stehen immer zwei Kameras bereit! Während manche Frauen bei der Auswahl der Handtasche nach modischen Kriterien vorgehen, ist es für die Siegerin die Unterbringungsmöglichkeit des Fotoequipments.

Martina Mariel führt mit ihrem Mann Konrad im Wulkatal – in der Nähe von Eisenstadt – einen klassischen Familienbetrieb. Rund 10ha umfasst der Betrieb, in dem der Weißweinanteil auf mittlerweile 70% gestiegen ist. Seit über 30 Jahren spielt der Buschenschank eine bedeutende Rolle im Betrieb.

Natur- und Landschaftsfotos
Im Fokus des fotografischen Schaffens Martina Mariels stehen immer Natur- und Landschaftsfotos. Die Winzerin erklärt: „Die Motive bieten sich mir einfach an.“ Für Familienfotos bleibt keine Zeit und vor allem fehlt die Muße dazu: „Ich brauche ­geduldige Motive, wo ich mich mit den richtigen Einstellungen spielen kann“. Rund 36.000 Fotos lagern bereits in den digitalen Ordnern am Computer, einige finden auch Verwendung im eigenen Betrieb: Sei es für die Homepage oder für Diashows bei Veranstaltungen am Hof. Dass die Winzerin ein feines Auge für die optischen Dinge hat, zeigt sich auch am Betrieb. Ob Kellerstüberl oder Hof­gestaltung, man merkt das kreative Händchen am Aufputz. Neben den kreativen Dingen bleibt der Winzerin aber die Arbeit im Weingarten nicht erspart. Während der Buschenschankzeiten führt sie die Küche und ist für die Wünsche der Gäste immer da. Tatsächlich ist man für Kunden mehr oder weniger jeden Tag da, denn auch am Sonntag stehen die Türen offen. Schließlich fußt der Betrieb auf einem Ab-Hof-Verkauf im Ausmaß von fast 90%.

Die Ziele im Betrieb sind abgesteckt: Man will ganz bodenständig einen Schritt nach dem anderen setzen und das hohe Niveau halten. Während die gesellschaftlichen Umwälzungen im Ort vielen Nebenerwerbswinzern ein Ende bereitet ­haben, wurde bei den Mariels 2012 ausgebaut. Die Abläufe im typisch burgenländischen Langstreckhof sind mittlerweile optimiert und die Zukunft ist dank mehrfachen Nachwuchses gesichert.

Weingut Mariel
Untere Hauptstraße 51
7041 Wulkaprodersdorf
www.mariel.at

2. Platz: Stefan Österreicher

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Pfaffstättener Hobbyfotograf Stefan Österreicher

Den zweiten Platz beim Weinbauförderpreis 2015 eroberte ein Weingut aus der Thermenregion, welches als „Der Österreicher aus Pfaffstätten“ ­bekannt ist. Die ­gelungene Aufnahme „Krähe mit Beere“ erhielt beim Online-Voting nach dem Siegerbild die meisten Stimmen. Fotografiert wurde das winterlich stimmungsvolle Bild der Krähe mit einer süßen Beere im Schnabel von Stefan Österreicher, dem Junior-Chef des Betriebs, am 26. November 2011 in der Nähe des „Wetterdaches“ in Pfaffstätten. „Bei diesem Bild handelt es sich um einen glücklichen Schnappschuss“, erklärt Hobbyfotograf Stefan Österreicher, der den elterlichen Betrieb nach Praktika in den USA, Deutschland und Neuseeland tatkräftig unterstützt.

Elisabeth und Erwin Österreicher führen das rund 10 ha Rebfläche umfassende Familienweingut mit dem Know-how von drei Generationen, nach dem Motto „Tradition bewahren, Zukunft gestalten“. In Hinblick auf die Rebsorten wird vor allem auf die beiden heimischen Raritäten Rotgipfler und Zierfandler gesetzt. Das Anliegen ist, den Weinen größtmög­liche Sorten- und Gebietstypizität zu entlocken und damit einen unvergleichlichen Fingerabdruck zu schaffen. In der geschmackvoll eingerichteten und geräumigen Vinothek des Weinguts kann man die Eigenbauweine verkosten und erwerben.

Stefan Österreicher ist von seinem Beruf überzeugt: „Winzer ist für mich der schönste Beruf, weil man bei der Entstehung eines wunderbaren Produktes, beginnend beim Pflänzchen bis hin zum fertigen Wein, hautnah dabei sein kann.“

Der Österreicher aus Pfaffstätten
Badener Straße 56
2511 Pfaffstätten
www.oesterreicher-weine.at

3. Platz: Christoph Hoch

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Mangelnde Kreativität kann man dem hoch motivierten Christoph Hoch nicht vorwerfen

Auf Platz drei landete ein Bild des 25-jährigen Winzers Christoph Hoch aus Hollenburg – aufgenommen bei der Ernte in der Lage „Hollenburger Kogl“ am 21. Oktober 2010. Das Bild zeigt ein gelungenes Stillleben im Weingarten mit Holzbutte, Kalmuck-Janker, Weingartenhütte und Reben. Das Foto entstand in der Absicht, den Kunden das Winzerleben und seine Emotionen bildlich näherzubringen. Christoph Hoch: „Wenn man das Bild genau betrachtet, bemerkt man, dass im Hintergrund der Himmel eben nicht strahlend blau und schön ist, sondern das es ‚zuzieht‘. So muss der Winzer in kurzer Zeit eine Entscheidung treffen – geht die Lese weiter oder wird unterbrochen, bevor der ­Regen kommt. Auch hier geht es um Emotion und das richtige Bauchgefühl.“ Der junge Christoph Hoch ist ein Winzer voller Begeisterung. „Im Wein lebt ein Stück Seele des Winzers“, betont er, und auf die Frage, warum Winzer der schönste Beruf der Welt sei, antwortet er mit einer Gegenfrage: „Wobei sonst kann man eine Euphorie empfinden, die den eigentlichen Beruf zum Hobby macht und wo klein auch ganz groß sein kann?“

Die Familie Hoch betreibt Weinbau seit 1640 – Christoph Hoch hat sein eigenes Weingut seit 2013 und bewirtschaftet 5 Hektar Weingärten mit Grünem Veltliner und Riesling in Hollenburg. Er konzentriert sich darauf, den Charakter der einzigartigen geologischen Formation „Hollenburger Konglomerat“ und des speziellen Mikroklimas in seinen Weinen zu transportieren. Die Beschäftigung mit der Geologie und den anderen natürlichen Gegeben­heiten führten zu dem Entschluss, die Weingärten biodynamisch, nach den Richtlinien des Demeter-Bundes zu bewirtschaften. Christoph Hoch: „Wein ist etwas Lebendiges, das uns von vergangenen Zeiten erzählt, an die wir uns gerne erinnern.“

Christoph Hoch
Schlosssteig 3
3506 Hollenburg
www.christoph-hoch.at

Die Plätze 4 bis 10

Obwohl es sich bei den Siegerfotos um Naturaufnahmen handelt, waren sehr viele der eingereichten Bilder den Menschen, die im Weinbau tätig sind, gewidmet.
Die Bilder der Plätze 4 bis 10 sehen Sie oben in der Bildergalerie (keine Wertung innerhalb dieser Gruppe).

Weinbauförderpreis

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Summary: --- Alt: --- Keyword: --- Doc.Name: "RZ_WEINtrophy_2015_neu.jpg"


Seit dem Jahr 2010 betreiben die Redaktion DER WINZER und BASF im Rahmen einer Kooperation den Weinbauförderpreis. Im Zuge der Zusammenarbeit wurden bereits vier Bewerbe ausgeschrieben, jeweils mit unterschiedlichem Einreichmotto.

Beim vierten Weinbauförderpreis waren die besten Bilder der Weinbau-Branche gesucht, denn Wein und Emotionen sind eng verbunden. Fast 50 Weinbautreibende hatten zum Wettbewerb eingereicht. Eine interne Jury einigte sich nach einer Vorselektion auf die zehn besten Einreichungen, die öffentlich einer Online-Abstimmung unterzogen wurden.

Den ersten drei Plätzen winken nun wertvolle Gutscheine (von BASF und voestalpine), die Mitte Juni überreicht werden. Auch alle Einreichenden erhalten eine kleine Anerkennung, unter den Teilnehmern des Online-Votings werden zudem 50 kleine Preise verlost.