Das Erbauen von Steinmauern in Trockenbauweise ist eine über Jahrhunderte bewährte, traditionelle Handwerkskunst. Sie fand in Österreich vor allem im Weinbau Anwendung und geriet erst in den letzten 60 Jahren zunehmend in Vergessenheit. Der Biosphärenpark Wienerwald konnte in diesem Sommer gemeinsam mit der Wein- und Obstbauschule Krems zwei 3-tägige Kurse zur Errichtung von Trockensteinmauern direkt an der Thermenlinie organisieren.Der erste Kurs hat bereits Ende Juli erfolgreich in Kooperation mit Winzer Franz Wurth (Perchtoldsdorf) stattgefunden. Auch der zweite Kurs in Kooperation mit Winzer Andreas Schaffler (Traiskirchen) wurde "steinreich" mit über einem Dutzend Tonnen Steine dieses Wochenende abgeschlossen. Diese für den Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft wichtige Kunst des Bauens von Trockensteinmauern soll auch 2010 wieder erlernbar sein. Es sind zwei weitere Kurse geplant.
"Richtig gemacht haben Trockenmauern eine deutlich höhere Stabilität als betonierte Mauern, ihre Errichtung benötigt wesentlich weniger Energie und gleichzeitig bietet die Trockenmauer mit Ritzen und Spalten zahlreichen seltenen Tieren wie etwa der Smaragdeidechse einen Lebensraum", schildert Mag. Rainer Vogler von der Wein- und Obstbauschule Krems die Vorteile der Trockenbauweise. Den Dimensionen sind dabei kaum Grenzen gesetzt - die höchste bekannte Trockensteinmauer mit einer Höhe von 23 Metern steht in Frankreich und ist beinahe 100 Jahre alt.