Bisher stellte der „Landwirtschaftssimulator“ weitgehend die einzige Möglichkeit dar, um digitalen Weinbau zu betreiben. Weininteressierte Spieler können nun mit dem neuen Spiel „Hundred Days“ ein eigenes virtuelles Weingut betreiben. Der Spieler verkörpert eine junge Dame, die erfährt, dass sie ein altes, kleines Weingut im Piemont geerbt hat. Ohne jegliche Ahnung von Weinbau und allen damit zusammenhängenden Disziplinen stürzt sie sich in das Abenteuer, übernimmt den Betrieb und versucht ihn erfolgreich zu führen. Unterstützt und angeleitet wird sie dabei von Nachbarn und Freunden, die im Spiel Experten für die unterschiedlichen Aufgaben darstellen und dem Spieler alles Nötige erklären. So kämpft sich nicht nur der virtuelle Charakter durch die ersten Jahre, der Spieler erfährt auch einiges über Weinbau.
Begonnen wird die Übernahme des alten Betriebes mit einem kleinen Weinberg, das erste Weinjahr wird gemeinsam mit den Experten bestritten. In einer Art Einführungs- und Lernphase durchläuft der Spieler die wichtigsten Schritte des Weinanbaus und der Weinherstellung. Danach wird gemeinsam mit den Unterstützern versucht, den Wein möglichst gewinnbringend zu verkaufen und damit einen positiven Ruf für das Weingut und Chancen auf zukünftige Absätze zu etablieren.
Im weiteren Spielverlauf können grundlegende Entscheidungen für die Führung des aufsteigenden Weinguts selbst getroffen werden. So kann etwa über neu auszupflanzende Rebsorten entschieden, der Keller erweitert und mit unterschiedlichen Gerätschaften bestückt oder ein neuer internationaler Markt für den eigenen Wein gefunden werden. Sobald das Weingut eine gute Reputation am internationalen Markt erreicht hat, werden immer mehr kleinere Details relevant, um erfolgreich zu bleiben. Welchen Weg der Spieler dabei geht – ob traditionell mit viel Handarbeit oder innovativ mit einem hohen Mechanisierungsanteil – bleibt ihm überlassen.
Der Name „Hundred Days“ ist angelehnt an die 100 Tage, die im italienischen Volksmund den Lebenszyklus eines Weinblattes abbilden. Derzeit ist die Simulation im Piemont angesiedelt, es gibt Pläne, auch Versionen für Bordeaux und das Napa Valley zu produzieren. Laut den Herstellern soll der Weinbausimulator den Spieler auf die Herausforderungen eines echten Winzers aufmerksam machen und gleichzeitig Freude und Geheimnisse der Weinwelt übermitteln.
Hintergrund
Yves Hohler, leitender Designer und Mitbegründer von Broken Arms Games, absolvierte eine önologische Ausbildung in Alba, Italien. Er führt neben seiner Tätigkeit in der Videospielbranche das Weinbau-Familienunternehmen. Die Erzählung des Spiels basiert auf seiner persönlichen Erfahrungen und kann als teilweise autobiografisch angesehen werden. „Schon bevor man es als Geschäft betrachtet, muss die Weinherstellung als komplexe Kunst verstanden werden. Um ein erfolgreicher Winzer zu werden, braucht man ein Gespür für Chemie, eine strenge Routine, ein bisschen Glück und viel Leidenschaft für das Handwerk.“, heißt es von Broken Arms Games. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der italienischen Region Piemont, die für die Herstellung weltberühmter Weine wie Chardonnay, Nebbiolo und Barbera, bekannt ist. Das Ziel des Spieles sei es, ein Gleichgewicht zwischen der Wissenschaftlichkeit der Weinproduktion und dem nötigen Spaßfaktor des Spiels zu finden. „Hundred Days“ ist in neun verschiedenen Sprachen erhältlich, darunter auch in Deutsch und Englisch.
Kosten: 20,99€, Mobil: 5,99€