Technischer Fortschritt macht vor dem Weinkeller nicht Halt. Deshalb hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Deutschland gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der beruflichen Praxis das Berufsbild des Weinküfers modernisiert und ihm dabei mit der neuen Bezeichnung „Weintechnologe/Weintechnologin“ einen zeitgemäßen Namen gegeben.
Hauptgrund der Novellierung der dreijährigen Ausbildung war vor allem die Berücksichtigung von neuen hochtechnisierten und aufwändigen Herstellungsverfahren von Wein und Weinerzeugnissen, wozu gut ausgebildete Spezialisten erforderlich sind.
Vielfalt an Aufgaben
Die Aufgaben von Weintechnologen/-technologinnen umfassen die Annahme und Verarbeitung von Trauben, Maische oder Most sowie den Ausbau des Weines. Sie steuern die Gärprozesse, filtern und füllen den Wein ab. Dazu müssen sie technische Einrichtungen, Anlagen und größere Maschinen einrichten, bedienen und warten. Der fertige Wein wird geprüft, fachgerecht gelagert und zum Versand vorbereitet. Auch die Vorstellung der Produkte bei Weinproben sowie der Verkauf und die Mitwirkung an der Kellerbuchführung gehören zur Tätigkeit.
Die neue Berufsbezeichnung „Weintechnologe/-technologin“ spiegelt die Inhalte des Berufs treffender wider als die alte. Denn der Begriff „Küfer“, was Kübel oder Fass bedeutet, wies zu Unrecht auf Tätigkeiten von „Fassküfern“ hin, die jedoch zum Ausbildungsberuf „Böttcher/Böttcherin“ gehören.
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland insgesamt 69 neue Ausbildungsverträge registriert, darunter rund 20% mit weiblichen Auszubildenden. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 1. August 2013 in Kraft. (Quelle: idw)