Unter den 25 getesteten Erzeugnissen des VKI-Tests waren 17 alkoholfreie Weine bzw. Perlweine und acht alkoholfreie Getränke, sogenannte „Proxy-Weine“, die in der Aufmachung eine Nähe zu Wein vermuten lassen, jedoch auf anderem Weg hergestellt wurden. Die Produkte wurden im österreichischen Handel gekauft und in Laien- sowie Expertenverkostungen beurteilt sowie im Labor analysiert.
Unter den getesteten Produkten befanden sich elf Erzeugnisse aus Österreich: Allacher All Zero Red, Schloss Raggendorf Cabernet Sauvignon und Chardonnay, Hagn Zero Grüner Veltliner, Winzer Krems Grüner Veltliner, Landhaus Mayer Grüner Veltliner, Mayer am Pfarrplatz Mayer alkoholfrei, Benita Sophie Rosé, Krispel Zero weiß und Zeronimo Zweigelt.
Geschmackliche Beurteilung
Von den getesteten Produkten wurden in der Beurteilung durch Konsumenten acht als „gut“ bewertet, 14 als „durchschnittlich“ und drei als „weniger zufriedenstellend“. Zu den häufigsten Kritikpunkten im VKI-Test zählten eine unklare bzw. unzureichende Kennzeichnung sowie geschmackliche Mängel.
Bei der Expertenverkostung schnitten die getesteten Erzeugnisse schlechter ab als in der Bewertung durch Konsumenten: Hier wurde nur eines als „gut“, 14 als „durchschnittlich“, acht als „weniger zufriedenstellend“ und zwei sogar als „nicht zufriedenstellend“ bewertet.
Am besten kamen hier der Muscat 2024 von Natureo, der Grüne Veltliner der Winzer Krems, der All Zero Red von Allacher und der Zweigelt Rosé von Zimmermann-Graeff & Müller an. Der einzige alkoholfreie Perlwein des Tests, Fizzy-Blanc von Oleada aus Spanien, erhielt eine gute sensorische Bewertung und war der geschmackliche Sieger bei Experten wie auch bei Konsumenten.
Bei den alkoholfreien Weinen schnitt der Chardonnay von La Baume am schlechtesten ab: Er wurde mitunter als dumpf, muffig und abgestanden beschrieben. Das Schlusslicht der Verkostung bildete Arensbak Red alkoholfrei, ein „Proxy“-Getränk aus Dänemark. Das Unternehmen zeigte sich in einer Stellungname zu den Testergebnissen verwundert: Falstaff hatte das alkoholfreie Getränk zuvor mit 94 Punkten bewertet.
Zutaten und Kennzeichnung
Der VKI bemängelte in seinem Testbericht die teils irreführende Kennzeichnung der Produkte ausländischer Hersteller, die in der Produktaufmachung und -kennzeichnung zwar einen entalkoholisierten Wein nahelegten, jedoch auch Zusätze wie Aromastoffe, Fruchtsaft oder Kräuterauszüge beinhalteten, wie sie laut Weingesetz in entalkoholisiertem Wein eigentlich nicht erlaubt sind.
„Begriffe wie Rosé, Pinot Noir, Blanc, Riesling, Chardonnay oder Sangiovese, die allesamt der Weinsprache entlehnt sind, tragen ebenfalls zur Verwirrung bei und haben in diesem Zusammenhang Täuschungspotenzial für Konsumenten“, so Ernährungswissenschaftlerin und VKI-Projektleiterin Mag. Nina Eichberger. „Wir haben derartige Produkte aus dem Test der Behörde gemeldet.“ Eindeutige Produktbezeichnungen seien wichtig, da Konsumenten an einen alkoholfreien Wein eine andere Erwartungshaltung hätten als an ein aromatisiertes alkoholfreies Getränk, so Eichberger. Vereinzelt stellte der VKI zudem in der Prüfung der Getränke im Labor nicht ausgewiesene Inhaltsstoffe fest.