Neuer Rekord auf der Austro Vin Tulln

Weinbautechnik zum Angreifen lautete auch bei der dritten Messeausgabe das Motto der Fachmesse für den Wein- und Obstbau. Mit fast 10.000 Besuchern stellt die Austro Vin Tulln Österreichs größte Spezialmesse in der Landwirtschaft dar, wie die Messe Tulln betont. In Zahlen gegossen heißt das: Auf rund 18.000 m² präsentierten rund 240 Fachaussteller aus 14 Nationen mit 450 Marken die gesamte Wertschöpfungskette für den Wein- und Obstbau. Exakt 9.674 Fachbesucher sorgten für einen neuen Besucherrekord und damit auch für Zufriedenheit unter den Ausstellern. Denn der Grundtenor lautete: Auch wenn die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht von der Hand zu weisen sind und große Investitionen zur Seite geschoben werden, gab es eine gute Nachfrage. Besonders hervorgehoben wurde die Qualität der Gespräche, was besonders deutsche Firmen betonten. Denn nicht auf allen Messen sei die Dichte an relevanten Entscheidern so hoch wie hier, hieß es vielerorts.

Seitens der Messeleitung bilanzierte Geschäftsführer Mag. Wolfgang Strasser mit diesen Worten: „Die dritte Austro Vin Tulln war ein umfassender Erfolg. Mit einer weiteren Steigerung bei der Ausstellerdichte und einem perfekten Fachprogramm für den Wein- und Obstbau setzte die Austro Vin Tulln neue Maßstäbe und brachte darüber hinaus einen neuen Rekord an Fachbesuchern.“ Als ein perfektes Bindeglied zwischen der Winzerschaft und seinem Unternehmen stuft Thomas Beisteiner, Inhaber der Firma „Kellereiartikel Beisteiner“, die Messe ein: „Wir treffen hier zu 100 Prozent unsere Zielgruppe wie Winzer und Traubenproduzenten.“ Ähnlich resümiert der weit größere Aussteller Hammerschmied: „Ein großer Teil unseres Produktportfolios sind Weinbaugeräte und die Messe ist die Plattform, um uns und innovative Produkte vorzustellen. Wir haben hier unsere Zielgruppe gefunden und werden natürlich 2026 wieder dabei sein.“, so Geschäftsführer Dominik Widhalm. Apropos 2026: Die nächste Ausgabe wird in zwei Jahren von 29. bis 31. Jänner stattfinden. Für viele Winzer der optimale Termin. Auch für Ing. Franz Zöch, RWA-Abteilungsleiter für Wein- und Obstbau: „Durch den frühen Termin können noch Kundenprojekte vor der Ernte realisiert werden.“

Messe mit Zusatznutzen

Das Gespräch mit ausstellenden Firmen ist natürlich das Standbein jeder Messe. Doch darüber hinaus sind in Tulln aber auch die Gespräche unter den Winzern zu erwähnen, ein unverzichtbarer Erfahrungsaustausch der Praxis. Wem die Informationen nicht reichten, konnte weitere Kreise ziehen. Ein wenig Theorie und Erfahrungen aus Versuchen bot das umfangreiche Vortragsprogramm. Hier hatten sich die Universität für Bodenkultur, die Weinbau- und Obstbauschulen mit aktuellen Themen eingebracht. Besonders interessant Themen wie Mehrwegsysteme beim Wein, Spätfrostbekämpfung, Unterstockbearbeitung und Alkoholreduktion. Der Vortragsreigen endete am Samstag zum Thema Kennzeichnungspflicht. Alles nur Theorie? Eine Bereicherung stellte wieder der Tasting Corner dar, wo die Weinbauschulen Klosterneuburg, Krems, Silberberg und Hollabrunn ihre Versuchsweine zum Besten gaben.

Zurück zum klassischen Messeangebot der ausstellenden Firmen. So sehr die Fülle an Gerätetechnik, Produkten und Dienstleistungen dieser Messe erneut beindruckte, sie hat auch einen Nachteil: In der Fülle bleiben oft die Besonderheiten und Innovationen unerkannt. Der von der Messe daher zum dritten Mal ausgeschriebene Austro Vin Award hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Innovationen mit Marktreife auf die Spur zu gehen und den Besten eine besondere Bühne zu geben. So wurden auch heuer wieder Auszeichnungen in mehreren Kategorien vergeben: Weinbau, Obstbau, Kellereitechnik und Vermarktung. Die Kategorie Nachhaltig Austria blieb zertifizierten Weingütern von Nachhaltig Austria vorbehalten. Die ausgezeichneten Geräte werden hier, die geehrten Betriebe hier vorgestellt.

Ein detaillierter Bericht vom Messerundgang mit weiteren Messehighlights folgt in der März-Ausgabe von DER WINZER.

Preisübergabe der Austro Vin Awards