DREISTUFIGES HERKUNFTSSYSTEM

DAC-Familie mit Thermenregion komplett

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 07.06.2023 - 14:32

Das Beste kommt zum Schluss“, resümierte Heinrich Hartl, Obmann Regionales Weinkomitée Thermenregion, schmunzelnd den langjährigen Diskussionsprozess im Gebiet. Bei der Pressekonferenz zum neuen DAC Ende Mai in Baden wurden die wichtigsten Eckpunkte der Verordnung, die aktuell in der letzten Phase der gesetzlichen Umsetzung ist, sowie die Vermarktungsstrategie präsentiert. Um in Zukunft die Weine der Thermenregion auf den Weinparketten noch besser vermarkten zu können, hat man sich entschlossen, im Rahmen der DAC-Verordnung größere Weinbaugemeinden zu schaffen – über politische Ortsgrenzen hinaus. So können ab dem Jahrgang 2023 unter der Bezeichnung „Thermenregion DAC Gumpoldskirchen“ Weine aus den politischen Katastralgemeinden Pfaffstätten, Traiskirchen, Guntramsdorf und Mödling vertrieben werden. „Diese Neuordnung ist vielleicht anfangs etwas ungewohnt, aber für die Zukunft machen uns die größer gefassten, ortsübergreifenden Weinbaugemeinden Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Tattendorf, Wiener Neustadt und Bad Vöslau konkurrenzfähiger“, betonte Hartl.

Leitsorten und Vielfalt in der Herkunftspyramide

Mit der kommenden Ernte gibt es die ersten DAC-Weine aus dem niederösterreichischen Weinbaugebiet. Die dreistufige Herkunftspyramide für Thermenregion DAC berücksichtigt an der Spitze bei den Riedenweinen neben den Leitsorten Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent und Pinot Noir auch Weißburgunder und Chardonnay. Bei den Ortsweinen werden zusätzlich Grauburgunder und Zweigelt unter dem DAC-Siegel abgefüllt. Die Ortsweine der Thermenregion tragen als Herkunftsbezeichnung Perchtoldsdorf, Gumpoldskirchen, Tattendorf, Wiener Neustadt und Bad Vöslau. Die Weinsorten für die Gebietsweine Thermenregion DAC (ohne Nennung von Gemeinde oder Riede) wurden um Neuburger, Gemischter Satz und Blauer Portugieser im Sinne der Tradition der großen Vielfalt erweitert. Auffallend: Es gibt keinen Grünen Veltliner, um eine Austauschbarkeit mit anderen Gebieten zu vermeiden. Eine bemerkenswerte Entscheidung, die man wohl vor 20 Jahren nicht so getroffen hätte.

DAC-Status mit Potenzial

Bei der Pressekonferenz konnte RK-Obmann Hartl ein großes Podium begrüßen: Landwirtschaftsminister Mag. Norbert Totschnig, Abg. z. NR und Präsident des Weinbauverbands Österreich Johannes Schmuckenschlager, Ing. Reinhard Zöchmann (Präsident Weinbauverband Niederösterreich), Mag. Klaus Goldmann (GF Wein Niederösterreich Marketing GmbH), Mag. Ulrike Hager (Leitung Gebietsmarketing ÖWM) sowie Mag. Michael Wollinger, GF Wienerwald Tourismus. Unisono wird in der Regelung großes Potenzial für das Gebiet gesehen, gleichzeitig auch, dass es ein erster, großer Schritt in einem dynamischen Prozess sei. „Der DAC-Kreis hat sich nun geschlossen“, resümierte WB-Präsident Schmuckenschlager.