Nachhaltigkeit

Wein in Bier-Pfandflasche?

Ein Artikel von Redaktion | 13.02.2023 - 14:13

Das Weingut Galler aus Kirchheim an der Weinstraße (Deutschland) setzt mit ihrem innovativen „2/4 Piwi-Wein“ auf Nachhaltigkeit. Die Pfälzer Weinmacher füllen ihre Weißweincuvée aus den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten Sauvignac und Johanniter in 0,5-Liter-Flaschen mit Kronkorken, die in den Pfandpool für Bierflaschen eingehen. Die Startauflage liegt bei 5.000 Flaschen. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, da nicht nur der Wein auf natürliche Weise produziert wird, sondern auch die Verpackung an dem Nachhaltigkeitsgedanken angepasst wurde. Die Mehrwegflasche ist die emissionsärmste Verpackung und stellt damit eine wesentliche ökologische Drehschraube der Weinbranche dar.

Die Klimasünde Einwegglas
In einer Presseaussendung gibt das Weingut Galler an, dass laut dem Deutschen Statistischen Bundesamt Destatis jedes Jahr 1,1 Milliarden Einwegglasflaschen aus der Weinwirtschaft in den Lebensmittelkreislauf gelangen. Eine einzige Glasflasche soll bei ihrer Produktion etwa ein Kilogramm CO2 produzieren, was deutlich mehr als bei anderen Materialien ist. Im Vergleich dazu sei es bei einem Pfandsystem möglich, bis zu 50 Wiederbefüllungen einer etablierten Glasflasche durchzuführen. Weiters wird eine Studie von Klimaschutzexpertin Dr. Helena Ponstein von 2019 angeführt, in der alle Faktoren wie Rohstoffgewinnung, Produktion, Transportwege und Spülprozesse berücksichtigt werden. Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verpackung im Durchschnitt 57% der Treibhausgas-Emissionen einer Flasche Wein ausmacht, wovon allein 47% auf die Glasflasche entfallen.