Die Weinlese auf Mallorca beginnt normalerweise erst in der zweiten Augustwoche, doch dieses Jahr haben einige Bodegas bereits Ende Juli mit der Traubenernte begonnen. Laut Winzervereinigung „Vi de la Terra de Mallorca“ sei dies die früheste Weinlese in der Geschichte der Insel. Hauptverantwortlich dafür ist der Klimawandel und die damit einhergehenden hohen Temperaturen. Von lokalen Winzern heißt es, dass die Trauben der Sonneneinstrahlung zu stark ausgesetzt waren, wodurch die Gefahr bestand, dass die Reben austrocknen würden. Eine frühe Lese war daher dringend nötig.
Auch auf der italienischen Insel Sizilien hat die Lese bereits begonnen. Die ersten Moscato- und Pinot-Grigio-Trauben wurden am 28. Juli in der Gegend von Menfi geerntet und auch im Gibellina-Gebiet von Trapani begann Ende Juli die Lese. Von der Winzergenossenschaft „Cantine Settesoli“ heißt es: „Wir dachten, dass wir im Vergleich zu den vergangenen Jahren im Rückstand seien, aber die große Hitze hat die Reifung der Trauben beschleunigt, wodurch wir aus heiterem Himmel mit der Lese beginnen mussten.“
Die Winzer in ganz Italien hoffen noch auf Regenfälle, da die Ernte im Jahr 2022 aufgrund der Trockenheit und der großen Hitze von über 40 Grad in vielen Gebieten schwierig und wahrscheinlich alles andere als üppig ausfallen wird. Von Seiten der Coldiretti, dem größten Verband zur Vertretung und Unterstützung der italienischen Landwirtschaft, heißt es, dass die die extremen klimatischen Bedingungen die Produktion auf nationaler Ebene um 10%, auf eine Menge von etwa 45,5 Millionen Hektoliter, drücken werden. „Der Klimawandel stellt den gesamten Agrarsektor auf die Probe, und was den Weinbau betrifft, erleben wir eine wirklich anomale und außergewöhnliche Saison.“, so der Präsident der nationalen Vereinigung von Weinbautechnikern Assoenologi und Vizepräsident der Union Internationale des Oenologue, Riccardo Cotarella.
