Was den Wenigsten bewusst ist: Die Ukraine besitzt eine Weinbaufläche von ähnlicher Größe wie Österreich. 41.500 Hektar Weinberge werden dort in drei großen Weinbaugebieten bewirtschaftet. Die Hälfte der Weinbaufläche liegt rund um die kriegsbetroffene Stadt Odessa. Mit der Annexion der Krim an Russland verlor die ukrainische Weinindustrie 2014 bereits etwa die Hälfte des damaligen Anbaugebiets.
Seit dem vergangenen Jahr gibt es den Branchenverbrand „Wines of Ukraine“, in dem sich die Weingüter für internationale Geschäfte zusammenschließen. Anfang März beteuerte der Verband noch, trotz des Krieges erstmals zur ProWein nach Düsseldorf anreisen zu wollen.
In Europa und darüber hinaus herrscht indes eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft gegenüber der ukrainischen Bevölkerung. Auch unterschiedliche Akteure der Weinwirtschaft stampfen seit Kriegsbeginn teils kreative Unterstützungsmöglichkeiten aus dem Boden und beteiligten sich an der Solidaritätswelle. Einige Winzer etwa schlossen sich zusammen, um gemeinsam Wein zu verkaufen und das eingenommene Geld an Unterstützungsorganisationen zu spenden. Andere wiederum veranstalteten Charity-Events, um Spenden zu sammeln, oder organisierten Fahrten an die ukrainische Grenze, um dringend benötigte Güter zu liefern. Manche Weingüter erklärten sich auch bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Vielfach beteiligten sich Gastronomen und Sommeliers an den Solidaritätsaktionen der Weinwirtschaft.