Auf Wärme folgte Frost

Enorme Frostschäden in Frankreich und Italien

Ein Artikel von Redaktion | 13.04.2021 - 11:12

Die Temperaturen sollen mancherorts bis auf –8°C gesunken sein. Viele Wetterstationen brachen ihre (traurigen) Kälterekorde für den Monat April, während in der Woche zuvor einige Hitzerekorde verzeichnet wurden. In ganz Frankreich lagen die Temperaturen bei –4°C/–5°C, während etwa Obstgärten blühten und viele Weinstöcke in voller Knospe standen.

Nach Angaben von Météo France war die Nacht vom 7. April 2021 eine der kältesten seit 1974. Für viele Bereiche „ist die Ernte bereits eingefahren“, heißt es bei der FSNEA. Dies dürfte vor allem im Armagnac-Gebiet der Fall sein, wo eine Rebfläche von 21.000 ha stark betroffen ist. Auch in den Nachbarregionen Dordogne und Lot-et-Garonne gab es Schäden. Die Appellationen Bergerac und Duras sind im gesamten Gebiet in unterschiedlichem Maße betroffen, je nach Parzelle zwischen 5% und 95%. In der Gironde, wo die Temperaturen auf –5°C gefallen sind und die Schadensinventur im Gange ist, rechnen viele Winzer mit ähnlichen Verlusten wie bei den Spätfrösten von 2017, die zu einem Rückgang der Ernte um 30% geführt hatten. Weiter südlich, im Hérault, sind 75% der Fläche zu 100% gefroren.

Andere Medien berichten von Frostschäden aufgrund arktischer Kaltluft bereits in den Nächten vom
5. und 6. April. Betroffen dürften hier Weinbauern etwa im Weinbaugebiet Burgund oder im Rhonetal gewesen sein, manche sprechen dort von fast komplettem Ernteausfall. Vielerorts wurden zur Schadensbegrenzung Feuer in den Weinbergen entzündet, auch Hubschrauber waren im Einsatz. Die französische Regierung verspricht indes Unterstützung für die betroffenen Betriebe.

In Norditalien (Piemont, Veneto) und in der Toskana soll es ebenfalls massive Schäden geben, da auch dort die Reben bereits ausgetrieben waren. Besonders betroffen sind auch Obstbaubetriebe (Südtirol!), da hier die Äpfel bereits in der Blüte standen.