Der relativ feuchte und etwas kühlere Witterungsverlauf 2020 hat die Entwicklung der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) begünstigt. Am 18. September wurde der Standort Schrattenberg in Niederösterreich ein weiteres Mal auf Kirschessigfliegenbefall bonitiert. Dabei wurden vier Eiablagen gefunden und der Befall gilt damit nicht mehr als „zufällig“ in erhöhtem Ausmaß gefunden.
Derartiger Befall ist kein Grund zur Panik, aber in jedem Fall ein Grund zur erhöhten Achtsamkeit aufgrund erhöhter Aktivität. Fangergebnisse aus anderen Gebieten zeigen ebenfalls, dass die Kirschessigfliege heuer auch in Niederösterreich ein Thema ist. In Krems wurde sie an Zweigelt gefunden und im südlichen Weinviertel (Langenzersdorf, Götzhof) wurde ein massives Auftreten an frühen roten Sorte (ZW, SL, Pinot nova) gemeldet.
Auch in der Steiermark (Gamlitz, Feldbach, St. Anna am Aigen, Straden, Leutschach, Wies) war schon am 10. September ein teils massiver Befall gemeldet worden. Wird in einem derartigen Fall nichts unternommen, kann es sein, dass die Ernte innerhalb einer Woche vernichtet (essigfaul) ist. Werden faule Trauben vom Stock entfernt, so sollen diese aus dem Weingarten gebracht werden, damit Essigfliegen durch den Geruch nicht verstärkt angelockt werden.
Weitere Infos: rebschutzdienst.at/insect-watch/kirschessigfliege-watch/
