Falschdarstellung

Global 2000 mit Pestizid-Anschuldigungen in den Medien

Ein Artikel von Redaktion | 10.12.2025 - 13:56
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Pflanzenschutzmittel sichern die Produktion von Lebensmitteln. Die Zulassung verschiedener Wirkstoffe zählt zu den kontrovers diskutierten Themen in der Landwirtschaft. © WFranz/Pixabay

In einer Anfang Dezember von Global 2000 medienwirksam veröffentlichten Analyse der Entwicklung des Pestizideinsatzes in Österreich, stellte die Organisation einen Anstieg um 22% zwischen 2010 und 2024 fest. Besonders wurden die Substitutionskandidaten Difenoconazol und Cypermethrin sowie das PFAS-Pflanzenschutzmittel Tefluthrin kritisiert, die gemeinsam rund ein Drittel aller Anwendungen ausmachen sollen. Seit 2010 habe sich der Einsatz von PFAS-Pestiziden zudem nahezu verdreifacht. Als Grundlage für die Analyse dienten die Verkaufszahlen von Pflanzenschutzmitteln seit 2010.

Die Landwirtschaftskammer Österreich entgegnete den Anschuldigungen mit einer Richtigstellung. Auch der Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG) sowie die Interessengemeinschaft der Pflanzenschutzmittel-produzierenden Unternehmen Österreichs (IGP) reagierten mit Stellungnahmen.

So seien Global 2000 bei der Analyse der Daten Fehler unterlaufen, die sich darauf begründen, dass seit 2016 die zur Lagerung von Obst und Gemüse verwendeten Inertgase wie CO2 und Stickstoff in die Statistik der in Verkehr gebrachten Wirkstoffe mit einbezogen werden. „Diese statistische Änderung kann den Eindruck erwecken, die Gesamtmenge sei stark gestiegen - tatsächlich verfälscht die Einbeziehung von CO₂ die Vergleichbarkeit mit früheren Jahren jedoch“, stellt ÖBOG-Obmann Manfred Kohlfürst richtig.

Tatsächlich sei der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel laut der offiziellen Zahlen der AGES von 2011 bis 2024 um rund 30% gesunken, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Der Verkauf von Bio-Pflanzenschutzmitteln stieg hingegen um rund 20% seit 2010. Wird CO2 aus der Statistik herausgerechnet, ergebe sich bei der Gesamtmenge der in Verkehr gebrachten Pflanzenschutzmitteln (integriert und bio) sogar ein Rückgang von 7,1% seit 2011.

„Die absichtliche Falschinterpretation der Statistik zum Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmittel ist reine Panikmache, trägt aber null zur gesellschaftlichen Verantwortung bei“, kommentierte der Direktor des Steirischen Bauernbundes Bernd Brodtrager.