NEUARTIGER PROTOTYP

Pestizidbelastetes Wasser nachhaltig reinigen

Ein Artikel von Redaktion | 29.06.2020 - 10:23
Abwasser_Prototyp_Paul van Schie.png

Die beiden Landauer Umweltwissenschaftler Dr. Frank Seitz (links) und Dr. Ricki Rosenfeldt mit dem Photokatalysator-Prototypen. © Paul van Schie

Mittels Photokatalyse haben Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau einen Weg gefunden, Pflanzenschutzmittel aus dem Abwasser zu entfernen. Durch UV-Licht werden organische Verbindungen der Pflanzenschutzmittel durch eine chemische Reaktion abgebaut. Bei den verbleibenden Reststoffen handelt es sich um unbedenkliche Abbauprodukte wie Wasser und Kohlenstoffdioxid.

Das verunreinigte Wasser wird in den Tank des Prototyps gefüllt und von dort im Gerät langsam zirkulierend am Photokatalysator des Reaktors vorbeigeführt bis das Wasser sauber ist. In einem Versuch zeigte sich, dass bereits nach 24 Stunden 75% des enthaltenen Fungizids Myclobutanil abgebaut waren. Getestet wurde der Prototyp in erster Linie mit häufig im Weinbau vorkommenden Fungiziden. Das Gerät wurde aber auch mit einem Herbizid und Insektizid erfolgreich erprobt.

Da sich der Photokatalysator während der Reaktion nicht verbraucht, ist er theoretisch für eine unbegrenzte Zeit einsetzbar. Der Prototyp ist daher äußerst nachhaltig. Unterstrichen wird dies noch durch den Umstand, dass das Gerät keine Stromversorgung benötigt und zu viel produzierte Energie später in Akkus gespeichert wird. In etwa zwei Jahren soll das Produkt marktreif sein und für den Gebrauch der Winzer zur Verfügung stehen. 

Mehr Infos: idw-online.de