Die OIV schätzt die Weinproduktion 2019 in der EU auf 156 Mio. Hektoliter © OIV
Pau Roca, Generaldirektor der OIV (Internationale Organisation für Rebe und Wein), stellte am 31. Oktober die ersten Schätzungen zur weltweiten Weinerzeugung 2019 bei einer Pressekonferenz in Paris vor. Nach dem außergewöhnlich hohen Produktionsvolumen im Jahr 2018 wird die weltweite Weinerzeugung 2019 auf 263 Mio. Hektoliter geschätzt und fällt damit auf das Durchschnittsniveau der letzten Jahre zurück.
In der Europäischen Union (EU) haben ungünstige Witterungsbedingungen – von Frost bis Dürre – die Weinproduktion 2019 stark beeinträchtigt und zu unterdurchschnittlichen Zahlen geführt. Das auf 156 Mio. hl geschätzte Produktionsvolumen (das 60% der weltweiten Weinproduktion entspricht) ist rund 15% niedriger als im Vorjahr. Dies ist ein deutlicher Rückgang von 26,7 Mio. hl gegenüber 2018 (182,7 Mio. hl).
Bis auf wenige Ausnahmen liegt die Weinproduktion 2019 nach den vorläufigen Schätzungen in den wichtigen Weinbauländern der EU unter dem Durchschnitt. Gegenüber dem außergewöhnlich hohen Produktionsvolumen 2018 ist in Italien (46,6 Mio. hl) ein Rückgang von 15%, in Frankreich (41,9 Mio. hl) von 15% und in Spanien (34,3 Mio. hl) von 24% zu verzeichnen. Dies ließe sich vor allem durch extreme Witterung erklären, insbesondere durch einen sehr kalten regnerischen Frühling und einen extrem heißen trockenen Sommer, heißt es von Seiten der OIV.
In Italien, Frankreich und Spanien (auf die zusammen 80% der europäischen Weinproduktion entfallen) fällt die Produktion nicht nur im Vergleich zum Jahr 2018, sondern auch im Vergleich zum letzten Fünfjahresdurchschnitt niedrig aus.
In anderen Ländern wie Deutschland (9,0 Mio. hl, –12%/2018), Österreich (2,6 Mio. hl, –4%/2018), Rumänien (4,9 Mio. hl, –4%/2018) und Ungarn (3,2 Mio. hl, –6%/2018) entsprechen die Produktionsvolumen dem letzten Fünfjahresdurchschnitt oder liegen sogar darüber. Portugal (6,7 Mio. hl) ist das einzige EU-Land, das einen Anstieg seiner Weinerzeugung gegenüber dem Vorjahr (+10%) und dem letzten Fünfjahresdurchschnitt (+4%) verzeichnet.
Außerhalb der EU werden in Ländern wie Russland (6 Mio. hl, +7%/2018) und Georgien (1,8 Mio. hl, +1%/2018) hohe Produktionszahlen erreicht. In der Schweiz (1,1 Mio. hl, –6%/2018) sinkt das Produktionsniveau gegenüber dem Vorjahr, liegt aber 10% über dem Durchschnitt des Zeitraums 2014 bis 2018.
