Deutschland

Friedweinberg statt Friedhof

Ein Artikel von Redaktion | 25.02.2019 - 15:46

Zwei Friedweinberge gibt es aktuell in Deutschland. Der eine liegt im Ahrtal in Bad Neuenahr-Ahrweiler, der andere wurde Ende des Jahres 2018 eingeweiht und liegt in Nordheim am Main in Franken. Laut dem Nordheimer Bürgermeister Guido Braun gebe es immer mehr Menschen, die ihren Hinterbliebenen keine Grabpflege zumuten möchten und eine naturnahe sowie pflegeleichte Ruhestätte bevorzugen. Nordheim besitze keinen Wald, um eine Beerdigung unter Bäumen anzubieten. So sei die Idee zum Friedweinberg entstanden.

Auf einer Fläche von 3.500m2 wurden 186 Reben gesetzt und pro Weinstock können nun bis zu acht Urnen bestattet werden. Ausgepflanzt wurden Piwi-Sorten, da der Pflanzenschutzaufwand geringer ist. Trauben oder Wein sollen aus diesen Reben allerdings nicht produziert werden, stattdessen heißt es Grünlese und Kompostierung. Für die Einrichtung des Friedweinbergs inklusive Wegebau und der Errichtung von Mauern hat die Gemeinde rund 200.000 Euro investiert. Bürger können einen Rebstock für ihre Familie reservieren. Dazu zahlen sie laut Braun rund 50 Euro pro Jahr und Urnenplatz. Die ersten Plätze sind bereits reserviert und es gibt Anfragen aus ganz Deutschland.