Interreg-Forschungsprojekt

Klimamessgeräte für Weingärten

Ein Artikel von Redaktion | 23.01.2019 - 15:08
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Das gemeinsame Interreg-Projekt „Clim Vino“ präsentierten Richard Schönstein, FI für Energie und Umweltplanung (Lead-Partner), Dr. Jaroslava Kaòuchová Pátková, Direktorin Slowakischer Weinbauverband, LRin Verena Dunst, Burgenlands Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld und Martin Burjan, Direktor BAWB (v.l.) © Bgld. Landesmedienservice

Durch die Aufstellung von Klimamessgeräten in ausgewählten Weingärten burgenländischer und slowakischer Winzer sollen verbesserte kleinräumige Klimamessungen ermöglicht, dadurch Pflanzenschutzmittel effizienter eingesetzt, die Gesundheit der Pflanzenbestände gesichert und die Traubenqualität weiter verbessert werden.
„Weinkrankheiten machen nicht an unseren Staatsgrenzen halt, deswegen ist es wichtig, grenzüberschreitend Vorsorge zu treffen. Ein großangelegtes Projekt wie dieses ist genau das Richtige, um einen nachhaltigen Effekt zu erzeugen“, sagte Agrarlandesrätin Verena Dunst bei der Vorstellung des Projekts Mitte Jänner in Eisenstadt. Es sei „sehr wichtig, gute Daten zu haben, um einen effizienten Pflanzenschutz zu ermöglichen, und es braucht einen permanenten Zugang zu diesen Daten“, erklärte Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld.

Effizienz durch Datenanalyse

25 Messgeräte werden verteilt auf die Weinbauregionen des Burgenlandes aufgestellt, ähnlich viele in der Slowakei. Sie liefern permanent Daten über Luft-, Blatt- und Bodenfeuchte, Luftgeschwindigkeit und Windrichtung an einen Server. Diese werden hinsichtlich des möglichen Auftretens von Weinkrankheiten von Weinbauexperten analysiert und Behandlungsempfehlungen erstellt. Die Ergebnisse sowie die Ausgangsdaten werden der Weinwirtschaft, der LK und den Winzern für ihre Behandlungsentscheidungen zur Verfügung gestellt. Neben dem Aufbau und der Inbetriebsetzung des Messsystems werden den Winzern Kurse für die richtige Nutzung und Interpretation der Daten angeboten. Die Projektlaufzeit ist drei Jahre, die Messgeräte müssen danach weitere fünf Jahre betrieben werden.

Das Interregprojekt „Clim Vino“ wird mit 85% von der EU gefördert. Der Anteil des Burgenlandes beläuft sich auf insgesamt 788.000 Euro, jener der Slowakei auf 477.000 Euro. Projektpartner sind das Forschungsinstitut für Energie und Umweltplanung, das Bundesamt für Weinbau, der Produzentenverband der Slowakischen Weinwirtschaft ZVHV und die Weinbauschulen in Modra und Piestany.

Die Beschaffung der Messgeräte erfolgt durch das Forschungsinstitut für Energie und Umweltplanung. Winzer können unter office@aeeg.at ihr Interesse an der Aufstellung eines derartigen Geräts in ihren Weingärten bekannt geben und die Detailunterlagen anfordern.