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Die fünf Schlüsselfragen auf dem Weg zur erfolgreichen Marke, vorgestellt von Benedikt Streb von Brand Trust GmbH

Weinbautag Burgenland

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 10.03.2016 - 09:00

Vertreter der Parteien brachten in ihren Grußworten ihre Wertschätzung gegenüber dem burgenländischen Weinbau und den Winzern zum Ausdruck. Seitens der weinbaulichen Bundespolitik gab NR-Abg. Johannes Schmuckenschlager einen Überblick zur geplanter Novellierung des Weingesetzes. Von steigenden Rotweinexporten in den vier Ländern Deutschland, Schweiz, USA und Slowakei berichtete Christian Zechmeister, Geschäftsführer der Wein Burgenland.
 Burgenlands Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld zog ausführlich ­Bilanz über das Jahr 2015. Neben vielen positiven Entwicklungen gebe es auch negative Seiten anzusprechen, etwa die um sich greifende Überregulierung. Zur bevorstehenden Weingesetznovelle äußerte Liegenfeld die Hoffnung, dass sie noch vor der Ernte 2016 zur Umsetzung kommt. 
 Burgenland verliert an Rebfläche  Große Sorgen bereitet dem Landespräsidenten der kontinuierliche Verlust an Rebflächen. Standen 2009 noch 13.875 ha im Burgenland unter Ertrag, so waren es bei der Ernte 2015 nur mehr 11.585 ha. „Wir wollen kein Weinland ohne Weingärten sein“, betonte Liegenfeld eindringlich: Trotzdem das Image der Winzerschaft sehr gut sei, müsse es mehr Unterstützung für junge Betriebe geben. Dazu stellte Liegenfeld gemeinsame Aktivitäten mit der Landespolitik in Aussicht. 
 Marken-Power für bessere Preise  Weder ein neues Logo, eine Werbeaktion, noch eine neue Homepage ­allein helfen effektiv höhere Weinpreise zu erzielen. Mit diesen eindringlichen Worten brachte Benedikt Streb von der Brand Trust GmbH, einer Marken-Beratungsfirma, eine alltägliche Situation bei Weinbaubetrieben auf den Punkt. Bei durchschnittlich über tausenden Markenkontakten täglich, gelte es sich von anderen abzuheben um erfolgreich zu sein. „Was hebt mich von den anderen ab, wo ist meine Nummer-1-Position?“, lauten zentrale Fragen, die Streb im Raum stellte. Wer die ­Nummer zwei bei einem Thema ist, geht aus dem Fokus des Konsumenten verloren. „Gewöhnlichkeit ist der Feind der Marke“, lautet einer
der Kernsätze des Markenexperten. Er brachte markante Beispiele aus der Automobilbranche, etwa „Volvo steht für Sicherheit“.
 Generell sei eine Marke der verdichtete Ausdruck unternehmerischer Spitzenleistung, wobei eine Marke immer von innen nach außen wächst. Das heißt: Zuerst müssen die eigenen Mitarbeiter das Markenbild leben, bevor es eine Außenwirkung erlangt. Wichtig sei vor allem, sich ­begehrlich zu machen. Das heißt ein Alleinstellungsmerkmal aufzubauen, um nicht austauschbar zu werden. „Begehrlichkeit schlägt Bekanntheit“ lautete eine der vielen Kernbotschaften von Streb. Bekanntheit allein ist nicht alles, erst die positive Verbundenheit erzeugt Nachfrage. 
 Schlussendlich gebe es fünf Schlüsselfragen, die sich Winzer stellen sollten: 
 Was ist mein „NUR“, was macht mich einzigartig? 
 Was mache ich in Zukunft NICHT mehr? 
 Wie lautet meine Nummer-1-Position? 
 Wie lässt sich alles was ich mache auf ein Wort reduzieren? 
 Wie vermittle ich das an den wichtigsten Kontaktpunkten? 
 Fazit des Marketingfachmannes: Wer mit seiner Marke Begehrlichkeit erweckt und sein Markenversprechen hält, kann höhere Preise erzielen und den Absatz steigern. 
 Den Abschluss zum Weinbautag bot ein Vortrag der Firma Skyability zur Stareabwehr mittels Flugdrohen („Winzerfalken“). Das junge Projekt steckt noch in der Testphase, könnte aber zukünftig die Abwehr revolutionieren.