Seit 2009 produziert der Schaumweinerzeuger Schlumberger unter dem Markennamen "Goldeck" einen reinsortigen Veltliner-Sekt und füllt davon pro Jahr bis zu 900.000 Flaschen ab. Befürchtungen, es würde heuer aufgrund von Frostschäden im Weinviertel nicht genug Veltliner-Trauben zur Sektproduktion geben, zerstreut Schlumberger-Vorstand Herbert Jagersberger. "Unsere Lieferanten rechnen zwar mit einer um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent geringeren Ernte", teilt er dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit, "aber die vorhandene Menge wird bestimmt ausreichen, um auch heuer einen reinsortigen Sekt aus Grünem Veltliner erzeugen zu können."
Schlumberger bezieht einen Großteil seines zur Schaumweinherstellung erforderlichen Jahresbedarfes von rund vier Millionen Litern Sektgrundwein aus der räumlichen Achse um Poysdorf, Herrnbaumgarten und Schrattenberg. Dort nämlich entwickeln die Trauben auf den Lößböden aufgrund des vorherrschenden Mikroklimas eine spezifische Apfelsäure, die sich sehr vorteilhaft auf die Sektproduktion auswirkt. Deshalb kaufen alle großen österreichischen Sektkellereien ca. drei Viertel der notwendigen Menge an Grundweinen im nordöstlichen Weinviertel ein.
In der Region um Poysdorf hat Schlumberger Lieferverträge mit mehr als 300 Winzern. Sie beliefern das Unternehmen mit Trauben und Most, vornehmlich aus den Sorten Grüner Veltliner und Welschriesling. Dazu kommen geringere Mengen an Weißburgunder und Chardonnay. Mit seinen Marken "Schlumberger", "Hochriegl" und "Goldeck" erzeugt Schlumberger pro Jahr 5,5 Millionen Flaschen Schaumwein. Mittlerweile wird bereits mehr als jede dritte Flasche Schlumberger-Sekt exportiert. Wichtige Auslandsmärkte sind Deutschland, die Schweiz und die Niederlande. Das Unternehmen, das auch im Spirituosengeschäft tätig ist, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/2012 mit durchschnittlich 214 Beschäftigten einen Umsatz von 218,8 Millionen Euro erwirtschaften – etwa gleich viel wie in der Vorperiode.
NÖ Wirtschaftspressedienst