Verbotenes Natamycin auch in Österreich gefunden

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 24.01.2010 - 00:00

Bereits vor Monaten hatten deutsche Landesuntersuchungsämter in zahlreichen argentinischen (und später auch südafrikanischen) Weinen das in der EU verbotene Natamycin nachgewiesen. Die dort untersuchten Weine aus der EU waren dagegen gänzlich unbelastet.
Seit Wochen sind auch Inspektoren in Österreich unterwegs, um Proben zu ziehen. Und sie sind fündig geworden, heißt es in Insiderkreisen. So wurden gleich mehrere argentinische Weine des heimischen Fachhandels aus dem Verkehr gezogen.Zum einen hat die Bundeskellereiinspektion alle jene Weine untersucht und aus dem Verkehr genommen, die aus Deutschland bekannt waren, zum anderen wurde auch in anderen Natamycin gefunden und diese aus dem Verkehr genommen. Alle Weine in denen Natamycin nachgewiesen wurde, enthalten deutlich weniger Natamycin, als von den deutschen Behörden als "gesundheitsschädlich" eingestuft wird.

Natamycin ist eine gegen Pilze und Hefen (antimykotisch) wirkende Substanz, die in der Lebensmittelherstellung als Konservierungsstoff auf der Oberfläche bestimmter Käsesorten und auf getrockneten und gepökelten Würsten zugelassen ist (Rinde nicht zum Verzehr vorgesehen!). Zugleich ist Natamycin auch ein Wirkstoff in bestimmten Humanarzneimitteln. Dies ist auch der Grund, warum der Einsatz beim Wein verboten ist. Denn Mittel zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen sollten ausschließlich der Medizin vorbehalten sein, damit sie nicht an Wirkung verlieren – auch wenn von Natamycin unmittelbar keine Gefahr ausgeht.
In der Weinproduktion der Neuen Welt dient Natamycin einerseits zum Unterbrechen der Gärung bei einem bestimmten Restzuckergehalt, andererseits als Schutz gegen unerwünschte mikrobielle Einflüsse nach der Gärung durch Schadorganismen.