Weinbau-Fachartikel

Optimierter Einsatz von Sprühgeräten

Ein Artikel von Johannes Beer | 09.01.2019 - 13:35

    Am 30. Oktober 2018 fand die Veranstaltung „Optimales Sprühen“ im Wein- und Obstbau Kompetenzzentrum Krems statt. Organisiert von ÖKL und der Fachgruppe Technik des Verband der Steirischen Erwerbsobstbauern und des Weinbauverband Steiermark. Bei vielen Winzern und in Teilen der Forschung stand bei diesem Thema bisher ausschließlich die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln im Fokus.

WICHTIGE ASPEKTE BEIM SPRÜHEN

Nach heutigem Stand der Forschung sind diese Aspekte die großen Herausforderungen im Bereich Pflanzenschutz: Reduktion von Abdrift, Lärm, Wirkstoffverlusten, Zeitaufwand, Boden- und CO2-Belastung und des Wasseraufwandes. Im Theoriekurs erklärten Wolfgang Matzer, MSc und Mag. Karl Lind von der Fachgruppe Technik, wie sich durch die Optimierung der Einstellparameter, den richtigen Einsatz und durch eine fachgerechtere Wartung von Sprühgeräten die Effektivität von Spritzmitteln steigern und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln optimieren lässt. Bei Gebläse-Sprühgeräten wird der Luftstrom das Trägermedium für den Transport der Tröpfchen zur Zielfläche. Seine Symmetrie und Stärke ist essenziell für die Reduktion von Abdrift und die optimale Anlagerung auf der Zielfläche. Damit kann auch eine Resistenzbildung infolge unzureichender Belagsbildung vermindert werden.

Das Ziel muss die Weiterentwicklung von der „Feinsprühtechnik“ zur „Verlustarmen Sprühtechnik“ sein. Ideal für die „Verlustarme Sprühtechnik“ sind Axialgebläse mit Querstromaufsatz. Der entscheidende Faktor ist die Gebläseluftverteilung. Daher ist beim Kauf eines neuen Sprühgerätes auf eine eingestellte, symmetrische Rechteck-Luftverteilung zu achten. Dies ist unbedingt erforderlich, damit die Gebläsedrehzahl an die Kulturtiefe angepasst werden kann, ohne in bestimmten Kronenbereichen zu starke oder zu schwache Luftströmungen zu erzeugen und damit die Belagsbildung zu verringern bzw. die Abdrift zu verstärken. Ebenso sollte der Winkel der ausströmenden Gebläseluft möglichst niedrig sein, um eine Abdrift nach oben zu vermeiden. Neue Geräte kann man aber sehr leicht optimieren lassen. Das klassische Rundgebläse kann für diese Art von Sprühtechnik nicht eingesetzt werden. Auch ein Umbau bzw. die Adaptierung solcher Geräte sind nicht möglich. Die Einstellungen abgestimmt auf die jeweilige Kultur sind natürlich händisch oder mithilfe des Berechnungs- und Dokumentationsprogrammes „XCOMPLY“ möglich.