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Die typischen Blattgallen der Reblaus sind ein Indikator für das Auftreten des Insekts. Auf Teneriffa war der ungewohnte Anblick Anlass zu Rodungen und Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung. © Joachim Schmid/Wikimedia Commons

Wurzelechte Stöcke gefährdet

Erstmals Reblaus auf Teneriffa entdeckt

Ein Artikel von Irene Rittler | 26.08.2025 - 10:57

Die meisten Stöcke mit Reblausbefall befanden sich in einem verwilderten Weingarten in Valle de Guerra im nördlichen Teil der Insel. Lokale Behörden gehen davon aus, dass die Reblausinfektion ihren Ursprung in einem privaten Garten der Insel genommen hat, wo eine befallene Rebe gepflanzt wurde. Nun soll schnell reagiert werden, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.

Die Kanarischen Inseln gelten als eines der wenigen Weinbaugebiete der Welt, das bislang von der Reblaus verschont geblieben ist. Die Reben der Inseln stehen großteils wurzelecht in den historischen Anlagen. Entsprechend fatal wäre eine Ausbreitung des Schaderregers für den örtlichen Weinbau und die stolze Weinbautradition der Inseln. Der kanarische Weinbauverband AVIBO reagierte mit einer Krisensitzung und lokale Behörden stellten Maßnahmen zur Eindämmung einer weiteren Verbreitung vor, darunter Meldungen verdächtiger Fälle. Die aktuell laufende Traubenernte gilt als Hochrisikozeit, in welcher die Infektion in andere Teile der Insel verschleppt werden könnte.

Dass bislang lediglich Blattgallen, jedoch kein Wurzelbefall beobachtet werden konnte, stimmt einige Winzer optimistisch: Das Vulkangestein, auf welchem die Reben wachsen, gilt als wenig ansprechend für jenes Entwicklungsstadium der Reblaus, welches an den Wurzeln saugt und zu enormen Schäden und Massenvermehrung führen kann.