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In der Österreich-Halle der ProWein organisierte die ÖWM zahlreiche Masterclasses zu unterschiedlichen Themen, die stets gut besucht waren © ÖWM / Simon Büttner - Brikettfilm

Geteilte Meinungen

ProWein 2023 mit 49.000 Besuchern

Ein Artikel von Redaktion | 27.03.2023 - 11:39
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Die ProWein verzeichnete heuer mit 49.000 Besuchern etwa 11.000 mehr als im vergangenen Jahr © Messe Düsseldorf / ctillmann

Ende März fand im deutschen Düsseldorf wieder die jährliche ProWein statt, auch Österreich war wieder in einer eigenen Halle vertreten. Die Eindrücke der Teilnehmer klingen nach Abschluss der Messe ähnlich jenen der vergangenen Jahre: Während die einen von hochwertigem Fachpublikum und vielversprechenden Gesprächen berichten, zeigen sich andere über die Besucherfrequenz und deren marketingrelevanten Wert enttäuscht. Einen neuen Schwerpunkt legte die Messe heuer auf entalkoholisierte (Schaum-) Weine, denen eine eigene Ausstellungsfläche und Workshops gewidmet waren.

In deutschen, wie auch in einigen österreichischen Medien ist die Berichterstattung zur diesjährigen ProWein überwiegend positiv. Vor allem deutsche Aussteller zeigten sich zufrieden mit Qualität und Quantität der Besucher der Heimmesse. Weniger zufrieden waren hingegen Aussteller aus Frankreich, berichtet das deutsche Fachmagazin Weinwirtschaft.

Verglichen mit dem Vorjahr verzeichnete die Messe heuer 11.000 Besucher mehr, mit dem Rekordjahr 2019 (vor der Pandemie) verglichen jedoch 12.000 weniger. Die Gäste kamen aus 141 Ländern, heißt es von der Messe Düsseldorf. Dabei seien auch Interessenten aus dem asiatischen Raum wieder stärker vertreten gewesen. Auf der Ausstellerseite bilanzierte die Messe 6.000 Aussteller aus über 60 Ländern, der Großteil aus Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien.

Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) war in der Österreich-Halle der Messe mit 14 Masterclasses und zahlreichen Themen-Verkostungen stark vertreten. Sie spricht außerdem von 228 österreichischen Winzern unter den Ausstellern. Am Programm standen etwa Masterclasses zur Vielfalt von Grünem Veltliner, Blaufränkisch vom Leithaberg oder zum neuen Thermenregion DAC. Die Themenverkostungen beschäftigten sich unter anderem mit Österreichs prominentesten Rebsorten oder Schaumweinen. Ein besonderes Highlight des österreichischen Programms war ein von der ÖWM gemeinsam mit der Sommelier Union Deutschland veranstaltetes Networking-Event zum Thema "Gereiftes Österreich", an dem über 500 Interessierte teilnahmen.

Das große Ärgernis der ProWein waren wie jedes Jahr die enormen Hotelpreise während der Messetage. Oft wird während der Messe mehr als das Vierfache des üblichen Preises berechnet, berichtet das Online-Portal wein.plus und zitiert Winzer, die aufgrund des hohen Preises (mitsamt Anreise, Messekosten, Essen etc.) gar nicht mehr zur ProWein kommen und das Geld lieber in eine andere Art von Marketing investieren. Eine Begründung der hohen Hotelpreise könnte in der niedrigen Auslastung der Düsseldorfer Hotels liegen, die übers Jahr gesehen bei nur etwa 35% liegt, wie wein.plus berichtet. Zu kämpfen hatten Aussteller wie Besucher heuer außerdem mit einem Streik des Düsseldorfer Nahverkehrs während der Messetage.

Im kommenden Jahr wird die ProWein von 10. bis 12. März 2024 stattfinden, kurz nach der neuen Weinmesse EuroVine in Karlsruhe, die von 3. bis. 4. März erstmals über die Bühne gehen wird. In Österreich ist 2024 darüber hinaus wieder ein VieVinum-Jahr, die Fachmesse in der Wiener Hofburg wird von 25. bis 27. Mai stattfinden. Es ist anzunehmen, dass durch die heimische Messe der eine oder andere österreichische Winzer auf die deutschen Messen verzichten wird. Manche Winzer ziehen außerdem die Vinexpo in Paris als Ersatz für die ProWein in Erwägung.