In Deutschland werden Winzerglühweine zunehmend beliebter. Laut Umfrage des Deutschen Weininstituts (DWI) haben immer mehr Winzer und Winzergenossenschaften Glühweine aus eigener Herstellung im Angebot, zum Teil in Bioqualität und vegan, mit hauseigenen Gewürzmischungen. Über hundert Anbieter aus allen deutschen Anbaugebieten sind in einer aktuellen Liste des DWI angeführt.
Zahlreiche Betriebe liefern ihre Winzerglühweine an Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland und auch im Lebensmittelhandel sind sie immer öfter erhältlich. „Für einen guten Glühwein ist die Qualität des Grundweines entscheidend. Dies erkennen vermehrt auch die Verbraucher, sie fragen verstärkt Winzerglühweine nach“, erläutert Ernst Büscher vom DWI. Fruchtbetonte Rot- und Weißweine würden sich sehr gut für einen aromatischen Glühwein eignen und nur wenig würzende Zutaten benötigen. Dies gelte insbesondere für kräftigere Rotweine oder aromatische weiße Sorten wie Bacchus, Kerner oder Müller-Thurgau.
Beim Erwärmen des Glühweins sollte man darauf achten, dass er nicht zu stark erhitzt wird, da ansonsten die filigranen Fruchtaromen verloren gehen. Ab einer Temperatur von 78°C entweicht zudem der Alkohol. Weinrechtlich gesehen handelt es sich bei Glühwein um ein „aromatisiertes weinhaltiges Getränk“, das ausschließlich aus Rotwein oder Weißwein hergestellt, mit Gewürzen vesetzt und gesüßt wurde. Der Zusatz von Alkohol ist lt. DWI ebenso verboten wie der von Wasser oder Farbstoffen; der vorhandene Alkoholgehalt liegt zwischen 7 und 14,5% Vol.