Das Wirtschaftsministerium hat am 4. Oktober 2016 im Rahmen einer Festveranstaltung an der Technischen Universität Wien den „Staatspreis Architektur 2016“ für Industrie und Gewerbe verliehen. Aus den eingereichten Projekten hatte die Experten-Jury in ihrer ersten Sitzung insgesamt 16 Projekte ausgewählt, die bereist und vor Ort besichtigt wurden. Von diesen wurden sechs Projekte ausgezeichnet und zwei davon mit dem Staatspreis geehrt. In der Kategorie „Gewerbe“ gewann das Weingut Högl in Spitz an der Donau in der Wachau – geplant durch Ludescher und Lutz Architekten, Bauherr: Josef und Georg Högl GesbR.
Die Jurybewertung
Der Neubau für das Weingut im Spitzer Graben in der Wachau wurde entlang der ansteigenden Straße positioniert und bildet – rund um einen dadurch entstandenen Hof – ein schlüssiges Ensemble mit den Bestandsgebäuden. Er umfasst Räumlichkeiten für Produktion sowie Verkostung und Verkauf. Prägende Elemente der Außenansicht sind die ineinandergefügten steilen Satteldächer mit minimalem Dachüberstand, die charakteristische Hausform, der handgearbeitete Außenputz sowie die Holzlamellen, die vor die Glasflächen des Gebäudes gesetzt wurden.
Obwohl das Haus durch seine unverschnörkelte Klarheit auffällt, fügt es sich dennoch ausgezeichnet in die Landschaft der Wachau ein: Gestalt, Materialität und Farbigkeit wirken authentisch und selbstverständlich. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel für „neues Bauen in alter Kulturlandschaft“ und für die Weitsicht der Bauherren, nicht auf ortsübliche Klischees, sondern auf gute Architektur zu setzen.
Der „Staatspreis Architektur“ wird alle zwei Jahre mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten verliehen. Ausgelobt wird der Staatspreis vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.