Salzburger Institution gibt den Weinhandel auf

Ein Artikel von Sigrid Kügerl | 29.07.2008 - 00:00

Alois Stangl (58) gibt sowohl den Weinimport als auch den Weinhandel auf. Das Lager soll abverkauft werden. Für die VinoThek in der Stadt Salzburg, die erst im September 2007 eröffnet worden war, wird ein neuer Betreiber gesucht. Wein aus Italien und Spanien verkaufe sich heute "viel schwerer". Die Franzosen aus dem Bordeaux oder dem Burgund hätten zwar ihre Liebhaber, der Preiskampf sei aber extrem hart. Die Österreicher bevorzugen mehr und mehr österreichische Weine. "Der Trend zu heimischen Weinen wird immer stärker. Der Konkurrenzkampf ist immer härter geworden", bestätigt die für den Einkauf verantwortliche A. Holzer. Künftig konzentriert sich der Unternehmer auf die Espresso Caffè Vertrieb GmbH mit 14 Mitarbeitern, die schon 1996 gegründet worden ist. Die Gesellschaft ist Generalimporteur für Illy Café in Österreich. Zur Produktpalette gehören aber auch exklusive Produkte wie Schokolade (Valrhona).
1980 gründete Alois V. Stangl in Salzburg eine Handelsagentur für das Weingut Bründlmayer, der die Platzierung der Bründlmayer-Weine in der westösterreichischen Gastrononomie und im Fachhandel oblag.1983 begann Alois Stangl mit dem Import französischer Weine. Sein erstes nicht österreichisches Produkt im Sortiment war Champagne Lechère. Etwa ab 1986 sah sich Stangl nach qualitätsorientierten italienischen Weingütern um. Seit 1989 importiert Stangl Weine aus dem Burgund. Mit den Jahrgängen 94/95 fanden auch große Bordeaux Aufnahme in Stangls Sortiment.Seit 2007 betreibt Alois Stangl eine 542qm große Vinothek mit einer Wein-Espressobar und belieferte die Gastronomie sowie private Weinfreunde in Österreich und Süddeutschland.
Die Passion Alois Stangls Qualitätsprodukte aufzuspüren hat sich mittlerweile offenbar in eine Leidenschaft für Espresso verwandelt.