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HBLA Klosterneuburg ohne Fläche für Rebzüchtung

Ein Artikel von Redaktion | 03.01.2024 - 12:04

Nachdem der jahrzehntelange Pachtvertrag für die Rebzüchtungs-Anlagen der HBLA u. BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg in Langenzersdorf ausgelaufen war, musste die Schule ein neues Gelände finden. In einer Wiese am Klosterneuburger Buchberg glaubte man Anfang 2023 das neue Quartier für Rebzüchtungs-Versuche gefunden zu haben. Das Problem: Die Wiese liegt im Natura-2000-Gebiet „Wienerwald – Thermenregion“ und ist damit laut Naturschutzbund „ein Schutzgut eines besonders artenreichen Wiesentyps“. Dieser brachte ein frühjährliches Umackern der Wiese 2023 bei der Umweltanwaltschaft zur Anzeige und gab dazu eine detaillierte naturschutzfachliche Stellungnahme ab. Darin war zu lesen, dass Weinbau und traditionelle Wiesennutzung nicht miteinander vereinbar seien.

Die HBLA betonte damals, dass bei Pachtung der Grundstücke das Thema der „artenarmen Trocken- und Glatthaferwiesen“ am Buchberg nicht öffentlich bekannt war und sich die Wiese mitten in einer Weinbauflur befindet. Im Laufe des Jahres 2023 bemühte sich die HBLA um einen Kompromiss und bot unter anderem an, mehr als die Hälfte der gepachteten Fläche als Biodiversitätsfläche zu erhalten (und nicht zu bewirtschaften) sowie Informationsflächen für die Bevölkerung bereitzustellen. Schlussendlich gab die Schule selbst eine Naturverträglichkeitsprüfung bei der zuständigen Baudirektion NÖ in Auftrag. Dies ergab, dass die Errichtung von Weingärten eine erhebliche Beeinträchtigung des Gebietes und der Kulturlandschaft am Buchberg darstellen würde. Die Schule zeigte sich über das Ergebnis überrascht, da in unmittelbarer Nähe der Fläche Wein- und Obstbau sowie intensiver Ackerbau stattfinden.

Nun gibt die HBLA die von der Stadtgemeinde Klosterneuburg gepachteten Flächen zurück. Damit ist man erneut auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für die „wertvollen Rebbestände unserer Rebzüchtungsanstalt von Langenzersdorf“, erklärte Direktor Eder. Der Bürgermeister der Stadt Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager, zeigt sich über den Ausgang der Geschichte verwundert: „Für mich schleierhaft, dass man in Klosterneuburg keinen Weingarten aussetzen kann“, berichtet die NÖN.