Liv-Ex-Index gesunken

Auch Premium-Wein leidet

Ein Artikel von Redaktion | 22.01.2024 - 11:16

Liv-Ex (London International Vintners Exchange) erfasst seit 20 Jahren als globaler Handelsplatz für Premium-Weine Echtzeit-Transaktionspreise von über 600 Händlern, er bildet also den „Börsenkurs“ des Fine-Wine-Marktes ab. In seinem Jahresbericht zeigen die großen globalen Marktindizes Fine Wine 100, Fine Wine 50 und Fine Wine 1000 einen deutlichen Rückgang um durchschnittlich 14% im Jahr 2023 verglichen mit 2022.

Regional betrachtet sind deutliche Unterschiede zu sehen: Die regionalen Indizes der großen Weinländer sowie der französischen Regionen sanken alle. Am stärksten betroffen waren die Premium-Weine der Gebiete Rhône, Champagne und Burgund. Die Marktanteile von Weinen der führenden Region Burgund sanken im vergangenen Jahr auf 24 Prozent (-7% im Vergleich zu 2022) gesunken sind (-9% im Wert). Hingegen stieg der gehandelte Wert von Bordeaux-Weinen zum ersten Mal seit über zehn Jahren wieder an. Die geringsten Verluste verzeichnete der regionale Index aus Italien, in dem Supertoskaner und Premium-Piemont-Weine abgebildet sind.

Insgesamt wird weniger Premium-Wein gehandelt, Sammler konzentrieren sich auf bestimmte Marken und Jahrgänge. Die Top 10 der mengenmäßig gehandelten Weine werden von Champagnern dominiert, Dom Pérignon 2013 war im vergangenen Jahr der meistgehandelte Wein. In den Top 10 der teuersten Weine ist lediglich ein nicht-französischer Wein zu finden, drei Weine der Domaine de la Romanée-Conti stehen an der Spitze. Branchenkenner schätzen den Markt 2024 als weiterhin schwierig ein.