Instagram, Facebook & Co eröffnen Weinbauern neue Chancen für den Dialog mit Endkunden und die Darstellung des Betriebes. An die 80% der österreichischen Weinbaubetriebe betreiben einen Social-Media-Kanal. Etwa neun von zehn Betrieben, die aktiv sind, dürften dabei mehr als einen Kanal betreiben (Zahlen aus 2020).
Die Kommunikationsagentur W.I.N.E.P.R.-Kommunikationsberatung e.U. untersuchte im August die Follower-Zahlen österreichscher Weingüter auf Instagram. Dabei stellte sich heraus, dass burgenländische Weingüter das Feld anführen. Das Gut Oggau (Oggau) hat mit 39.500 die meisten Instagram-Abonnenten unter Österreichs Weinbaubetrieben. Das biologisch-dynamisch wirtschaftende Weingut betreibt auch einen Bio-Heurigen. Es punktet auf Instagram mit regelmäßigen, persönlich-wirkenden Einblicken in das Weinguts-Leben. Besonders fallen die englischen Bildbeschreibungen auf, die auch viele internationale Abonnenten nach sich ziehen.
Auf Platz zwei folgt mit 17.200 Followern das Weingut Leo Hillinger (Jois), dessen Instagram-Seite deutsch gehalten ist, regelmäßig einen Wein des Monats vorstellt und auch den Shop direkt eingebunden hat.
In der Steiermark bringt es das Weingut Tement (Ehrenhausen) auf 9.400 Abonnenten. In Niederösterreich führt die Domäne Wachau mit 7.800 Followern. Laut der Auswertung, sind besonders in Burgenland viele Winzer auf Instagram aktiv. Es fällt auf, dass auch kleine Weinbaubetriebe mit hohen Follower-Zahlen punkten. Der Erfolg in den Sozialen Medien hängt keineswegs von der Betriebsgröße ab.
Der Weg zum Erfolg auf Instagram
Untersuchungen und Erfahrungen zufolge sollte eine erfolgreiche Firma mehrmals pro Woche Beiträge auf seinen sozialen Medien posten, um von potenziellen Käufern gefunden zu werden. Wie oft jedoch tatsächlich etwas vom Weingut im Internet geteilt wird, hängt in erster Linie von der vorhandenen Zeit ab. Erwiesen ist: Betriebe, die nur alle 14 Tage etwas Neues auf ihre sozialen Plattformen stellen, sind in der Regel nicht so erfolgreich wie Unternehmen mit einem ordentlichen Medienplan und regelmäßigen Postings. Jene, die über längere Zeiträume aktiv sind, erreichen höhere Zahlen an Abonnenten und eine bessere Community-Bindung.
Besonders interessant für Kunden wird man, wenn man auf mehreren Plattformen aktiv ist und dadurch eine große Reichweite erzielt. Jede Plattform erreicht unterschiedliche Nutzer und vor allem unterschiedliche Altersgruppen. Auf Instagram wird eher die jüngere Zielgruppe erreicht, die Plattform hat weltweit über eine Milliarde Nutzer. In Österreich sind 2,4 Millionen Nutzer auf Instagram aktiv und das bei einer täglichen Nutzung von um die 28 Minuten (Stand: März 2020). Instagram ist eng mit Facebook verknüpft. Daher bietet es sich für Winzer oftmals an, Facebook als Basis zu betrachten und Instagram als Erweiterung hinzuzunehmen.
Geteilt werden auf Instagram neben meist quadratischen Bildern auch Storys (Fotos und Videos, die nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden), Reels (Videos unter 60 Sekunden Länge) und IG-TV-Videos (Videos bis zu 10 Minuten Länge). Je nachdem, welchen Inhalt man teilen will, können diese unterschiedlichen Möglichkeiten genutzt werden. Die kurzen Storys etwa können dem Online-Besucher tagesaktuellen Einblick in das Geschehen am Weingut geben. Findet man die Zeit, kann auch täglich eine Story gepostet werden, da sie verschwindet und nie veraltet wirken kann.
Weitere österreichische Weinbaubetriebe mit hohen Abonnenten-Zahlen:
Weingut Alex & Maria Koppitsch (Neusiedl am See, 8.500 Follower), Weingut Sattlerhof (Gamlitz, 6.400 Follower), Weingut Heinrich (Gols, 6.300 Follower), Weingut Nigl (Senftenberg, 5.900 Follower), Bio-Weingut Kemetner (Grafenegg, 5.700 Follower), Bio Pannobile Weingut Renner und rennersistas (Gols, 5.600 Follower), Weingut Wenzl-Kast (Gols, 5.300 Follower).
