Messe Austro Vin Tulln 2020

Erfolg für die Messepremiere

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 10.02.2020 - 14:02

Manche Insider, Aussteller und Winzer, blickten im Vorfeld kritisch zurück: Vor vielen Jahren scheiterten die Versuche, mit der Oenotec und der Intervitis Austria eine heimische Spezialmesse am Markt zu etablieren. Doch kurz nach Ende der Austro Vin Tulln folgte bereits ein klar positives Resümee seitens des Veranstalters: „Die Bilanz dieser Messepremiere könnte nicht besser sein. Besucherfrequenz und Qualität der Messe haben alle Erwartungen übertroffen. Das ist die ideale Basis für die nächste Austro Vin Tulln“, betonte Geschäftsführer Wolfgang Strasser von der Messe Tulln. Damit steht der nächste Messetermin bereits fest: 27. bis 29. Jänner 2022.

Messe-Rundblick

Sich ein komplettes Bild von der Messe zu machen, stellte für den Besucher ein mehr als eintägiges Unterfangen dar. Schon allein den Firmen-Einreichungen zum Austro Vin Award nachzugehen, war ein Gebot der Stunde für den WINZER-Redakteur. Eine kleine Auswahl dazu:

Mit hochwertigen Gesamtlösungen im Förderanlagenbau präsentierte sich das burgenländische Familienunternehmen Förderanlagen-Schlosserei Werfring. Stolz ist man auf die Kooperation mit Gesete, einem Spezialisten für Trocknungsanlagen (energiesparende Abblasungen). Mit langlebigen Impellerpumpen bereicherte die Firma IOM die Einreichungen zum Award. Esch-Technik reichte einen Vibrationstiefenlockerer ein. Dieser erreicht Tiefen bis 50 cm und bietet sich zur Tiefendüngung an. Am Stand von TVA konnte man sich über Kupfer-Alternativen im Pflanzenschutz informieren, Winzer Andreas Haider sprach von seinen Erfahrungen in der Praxis mit dem Pflanzenhilfsmittel KE-Plant.

Zwei Innovationen aus dem Bereich der Kellertechnik: die GeneDisc von Pall, ein mikrobiologisches Schnelltestsystem zur Detektion von mikrobiologischen Verunreinigungen, weiters ein patentiertes Probenentnahmesystem bei der Traubenübernahme Oenovacuum-Pro von Hipper (D). Die mit dem Austro Vin Award ausgezeichneten Innovationen werden später vorgestellt.

Sieht man von der Branchengröße Lagerhaus ab, waren die meisten der für die Branche relevanten Aussteller vertreten, einige kamen aus den umliegenden Ländern. Eine eigene Halle widmete sich der Außenmechanisierung, also Traktoren und Geräten für den Pflanzenschutz und der Bearbeitung der Weingärten. Neben den renommierten Traktor-Herstellern bzw. Händlern waren auch Exoten zu finden. Die Bodenbearbeitung im Stockbereich ist noch immer ein großes Thema. Standardlösung gibt es keine, eine thermische Alternative (Dampf) von Hochkofler soll das Unkraut sechs bis acht Wochen zurückhalten.

Da die Messe im Gegensatz zur Austro Agrar nun genug Platz bot, fand sich eine breite Palette an Ausstellern. Angefangen quasi von der Urproduktion, den Rebschulen, die die eine oder andere Kostprobe von neuen Sorten im Gepäck hatten, bis zur finalen Vermarktung inkl. der Ausstattung von Flaschen und Heurigen & Co. Dazwischen große und kleine Kellertechnik für die Verarbeitung und Vergärung sowie alles, was das Leben von Rebe und Weinbauern erleichtert.

Kleines Fazit

Aussteller und Besucher zeigten sich mit der neuen Fachmesse zufrieden: Neben der guten Besucherfrequenz wurde seitens der Aussteller der hohe Anteil an Entscheidern unter den Besuchern hervorgehoben. Für Messeinitiator und Unterstützer, Ing. Rudolf Dietrich, Club Landtechnik Austria, ließ das Ausstellungsspektrum keine Wünsche offen: „Die Messe ist eine optimale Plattform für professionelle Beratung und Informationsgespräche.“

Der Erfolg der Fachmesse hat sicher viele Väter: Er fußt auf der Zusammenarbeit mit den Ausstellern und den ideellen Trägern der Messe, dem Weinbauverband Österreich und dem Bundesobstbauverband Österreich, sowie den Fachschulen für Wein- und Obstbau und der Universität für Bodenkultur Wien. Gemeinsam ist es gelungen, eine fast komplette Messe mit viel Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. Und nicht zuletzt: Der Termin passt! #