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Cinq à Sept

Fachlicher Austausch vor der Grundweinlese

Ein Artikel von W. Kaltzin | 20.08.2025 - 10:03

Rund 30 österreichische Sekthersteller trafen sich zur ersten Ausgabe von „Cinq à Sept“ am neuen Produktionsstandort von Schlumberger. Schließlich lautete das Motto des Sektkomitees: „Allein geht man schneller, gemeinsam geht man weiter“. Die Vorsitzende von Sekt Austria, Aurore Jeudy, sprach in ihren Eröffnungsworten von den gemeinsamen Herausforderungen am Markt wie auch von der Notwendigkeit, sich kellertechnisch auf die Besonderheiten des Jahrgangs einzustellen.

Kühle Nächte, gute Säurewerte

Einen Überblick zu den jahrgangsspezifischen Entwicklungen brachten die drei Weinbauberater der Landwirtschaftskammern aus dem Burgenland (Verena Klöckl), der Steiermark (Martin Hartinger) und Niederösterreich (Daniel Hugl). Sie alle berichteten übereinstimmend von geringen Ertragsausfällen und ausgezeichneten Ernteerwartungen – Spätfrost, Verrieselung und Hagel etc. hätten die Branche heuer bislang nicht wesentlich getroffen.

Auf der Schattenseite musste von einer enormen Zunahme der Amerikanischen Rebzikade berichtet werden, die als Überträger der Quarantänekrankheit Goldgelbe Vergilbung (GFD) in der Südoststeiermark bereits für gesetzlich vorgeschriebene Rodungen sorgt. Aber auch im Burgenland ergaben jüngste Laboruntersuchungen, dass von 15 auffälligen Reben 14 Stöcke GFD-Phytoplasmen aufwiesen. Ebenso in Niederösterreich steigen die Fangzahlen der Amerikanischen Rebzikade, bislang wurde aber kein Phytoplasmabefall nachgewiesen. Abgesehen von diesen besorgniserregenden Entwicklungen rechnen alle Weinbauberater aufgrund einer guten Wasserversorgung und den aktuell kühlen Nächten mit aromatisch präzisen Weinen vom Jahrgang 2025.

Sekt Austria mit hohem Stellenwert

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Zu den Aktivitäten von Sekt Austria gab Geschäftsführerin Dagmar Gross einen Überblick. Sie zeichnete die wesentlichen Stationen seit der Konstitution des Sektkomitees 2013 auf. Besonders beeindruckend: Gab es im Jahr 2015 lediglich 114 Sekthersteller in Österreich, so stieg die Anzahl zehn Jahre später auf rund 300. Der Name Sekt Austria habe besonders im Ausland für steigende Wahrnehmung gesorgt und wirke allgemein identitätsstiftend. Viele sehen den Begriff sogar als Gütesiegel.

Implementierung im neuen Weingesetz

Über die möglichen Szenarien der Einbindung von Sekt Austria in das kommende Weingesetz äußerte sich Aurore Jeudy wage. Die Entscheidungsprozesse laufen derzeit gemeinsam mit den Experten im Landwirtschaftsministerium.

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Von links: Weinbauberater Martin Hartinger und Verena Klöckl, Sekt-Austria-Vorsitzende Aurore Jeudy, Geschäftsführerin Dagmar Gross sowie WB-Berater Daniel Hugl beim Fachdialog Cinq à Sept. © Christine Miess