Bei der im Jänner abgedruckten Pflanzenschutzmittelliste fehlt das Produkt „Spirox“ mit dem Wirkstoff Spiroxamine. Das Produkt gehört wie Prosper zur Gruppe der Spirokelamine. Die Empfehlung lautet, dieses Produkt vorbeugend einzusetzen – Spirox wirkt auch kurativ gegen den Echten Mehltau. Der systemische Wirkstoff Spiroxamine wird über das Blatt aufgenommen und in der Pflanze mit dem Saftstrom gleichmäßig verteilt. Unbedingt ist auf einen Wirkstoffwechsel zu achten, da es sonst sehr schnell zu Resistenzen kommen kann. Die Aufwandmenge laut Zulassung ist max. 0,8 l/ha mit einem Anwendungszeitpunkt „ab Befallsbeginn“, maximale Anzahl der Anwendungen 4×. Die Wartezeit bei diesem Produkt liegt bei 35 Tagen. In Abhängigkeit von der Bestandsdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze sind folgende Aufwandmengen festgelegt: bis Beginn der Blüte 0,24 bis 0,64 l/ha, bis Fruchtansatz 0,4 bis 0,8 l/ha und ab Fruchtansatz 0,64 bis 0,8 l/ha.
Ebenso gibt es im Botrytisbereich ein neues Präparat auf mikrobiologischer Basis. Der parasitäre Pilz Gliocladium catenulatum hält Botrytis auf drei verschiedene Arten in Schach: Direkte Abtötung von Botrytis durch Parasitierung („Pilz tötet Pilz“); hemmt das Wachstum von Botrytis durch Enzymproduktion; verdrängt Botrytis durch schnelleres Wachstum.
Die Aufwandmenge beträgt 2 kg/ha, maximale Anwendungen 4×. Der Anwendungszeitpunkt laut Zulassung: Blütenkäppchen abgeworfen bis Vollreife der Beeren. Der Abstand der Spritzungen soll 6 Tage betragen. Das Mittel hat eine Wartezeit von 28 Tagen.
DI B. Friedrich