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Abb. 1a: Während die Weinbaufläche in Europa weiter zurückgeht, verzeichnet Asien eine deutliche Zunahme

China als größter Traubenproduzent der Welt

Ein Artikel von DI Daniela Dejnega | 02.08.2013 - 00:23

Bei der Eröffnung des 36. Weltkongresses für Rebe und Wein im Juni in Bukarest referierte der Generaldirektor der OIV, Federico Castellucci, ausführlich über aktuelle Statistiken und internationale Trends.

Rebfläche in Asien wächst

Die weltweit bestockte Rebfläche verzeichnet im Vergleich zu 2011 einen dezenten Rückgang von 1% und wird für 2012 auf 7,5 Mio. ha (einschließlich noch nicht im Ertrag stehender bzw. noch nicht abgeernteter Rebflächen) geschätzt.

Die Verringerung der Rebflächen zwischen 2000 und 2012 beläuft sich insgesamt auf 3,19 Mio. ha und gründet in erster Linie auf der Reduktion europäischer Rebfläche. Der Rückgang 2012 war in Europa aber weniger stark als in den vergangenen letzten Jahren. 2012 war das erste Jahr, welches nicht mehr von den mit 2011 auslaufenden Rodungsprämien der EU beeinflusst wurde. Die Rebfläche in Asien wächst weiterhin stark. Sie beträgt nun bereits mehr als ein Fünftel (22,7%) der weltweiten Weinbaufläche. Vor allem in China hat sich die Rebfläche innerhalb von zehn Jahren beinahe verdoppelt. Insgesamt nahm die Rebfläche in Asien zwischen 2000 und 2012 um 12% zu (Abb. 1).

Auf der Südhalbkugel (Südafrika, Neuseeland, Australien, Chile, Argentinien) und in den USA gab es im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren einen nur leichten Anstieg der Fläche um insgesamt 0,3%.

Weniger Wein in Europa

Die global erzeugte Weinmenge 2012 beträgt geschätzte 252 Mio. hl und verringerte sich damit gegenüber 2011 um 6%, was in erster Linie auf sehr kleine Erntemengen in Europa zurückzuführen ist. Sowohl der Rückgang der Rebflächen als auch das schlechte Wetter 2012 spielen hier eine Rolle. Die größten Weinproduzenten sind nach wie vor Frankreich (41,4 Mio hl), Italien (40 Mio. hl) und Spanien (30,3 Mio. hl).

Die USA auf Platz vier hingegen erzielten eine vergleichsweise hohe Produktionsmenge (20,5 Mio. hl), China folgt bereits auf Platz fünf (Abb. 3). In Südamerika erreichte Chile eine neue Rekordmenge von 12,6 Mio. hl, während Argentinien mit 11,8 Mio. hl einen drastischen Rückgang (minus 24%) – verglichen mit 2011 – einfuhr.

Europa produziert immer noch fast zwei Drittel des Weines weltweit (62,3%). Noch im Jahr 2001 betrug der Anteil an der weltweiten Weinerzeugung 73%. Der langfristige Rückgang ist eindeutig erkennbar.

China auf Platz eins

China ist bei der Gesamt-Traubenerzeugung mit derzeit rund 14% der Weltproduktion führend, der Produktionsanstieg in den letzten zehn Jahren betrug über 200% (Abb. 4). Auf Platz zwei befindet sich Italien mit rund 10%, wo die Traubenproduktion aber in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen hatte. Die USA auf dem dritten Platz besitzt ebenfalls rund 10% an der Weltgesamtproduktion.

Als aufstrebende, noch „unentwickelte“ Weinbauländer hatten Indien, Brasilien und Peru (mit niedrigerem Ausgangslevel) eine besonders große Zunahme in der Traubenproduktion zu verzeichnen. Auch stieg in diesen Ländern der Weinkonsum beträchtlich.

Konsum in den USA stark steigend

Der Weinkonsum geht in den klassischen Weinerzeuger-Ländern Europas weiter zurück. In Frankreich sank der Konsum seit dem Jahr 2000 um 12%. Italien und Spanien verzeichnen gegenüber 2000 sogar einen noch weitaus größeren Rückgang von 27 bzw. 34%.

Die USA sind auf dem besten Weg, Frankreich als weltgrößten Weinkonsumenten zu überholen (Abb. 5). Von 2000 bis 2012 stieg der Verbrauch in den Vereinigten Staaten um 37% auf 29 Mio. hl. Eine starke Zunahme des Weinkonsums findet nach wie vor auch in den asiatischen Ländern statt. In China beträgt der Anstieg seit dem Jahr 2000 67%.

Zahlen und Grafiken aus: Statistischer Bericht des weltweiten Weinbaus und der Weinproduktion 2012; www.oiv.int